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Theorien und Modelle zu Verhalten

Zitiervorschlag: Gingelmaier, S. & Brandstetter, R. (2021). „Theorien und Modelle zu Verhalten.“ Abgerufen von URL: https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:werkzeug:verhalten:theorie_verhalten:start, CC BY-SA 4.0

Die in WSD Verhalten hinterlegten Theorien sollen die Nutzer:innen in der alltäglichen Anwendung des Instrumentes in verschiedener Hinsicht unterstützen:

  • Einige Theorien helfen dabei, Verhalten möglichst systematisiert zu analysieren.
  • Andere Theorien unterstützen die Nutzer:innen, das gezeigte Verhalten besser verstehen und erklären zu können, indem wissenschaftliche Zusammenhänge zwischen den Theorieleitungen und gezeigtem Verhalten aufgezeigt werden.
  • Alle Theorien stellen die Grundlage für die diagnostisch relevanten Aspekte zum Themenkomplex „Verhalten“ dar.
  • Darüber hinaus bieten die Theorien den Nutzer:innen entscheidende Impulse für die Ausgestaltung von individuellen Bildungsangeboten.

Die in WSD Verhalten hinterlegten Theorien stellen selbstverständlich lediglich eine Auswahl dar. Ein Anspruch auf Vollständigkeit kann nicht bestehen – weder mit Blick auf die Ausführlichkeit einer einzelnen Theorie noch mit Blick auf die Anzahl der Theorien insgesamt.


Welche Theorien können potenziell in welches Themenfeld hineinspielen? Eine Empfehlung ...

Die in WSD aufgeführten Theorien stellen in ihrer Gesamtheit wichtige Bezugspunkte zum emotionalen Erleben und sozialen Handeln dar. Sie haben direkt oder auch indirekt Erklärungspotential für das psychosoziale und strukturelle Geschehen, das sich in den gewählten Themenfeldern abbildet.
Nur selten vermag eine der Theorien Verhalten alleine ausreichend zu erklären. Meist braucht es dazu mehrere Ansätze, die sich zum Teil ergänzen, überschneiden, ignorieren oder gar widersprechen können.
Die unten aufgeführte Tabelle soll aufzeigen, von welchen der Theorien in einem spezifischen Themenfeld ein besonders hohes Erklärungspotential zu erwarten sein könnte.
Es handelt sich dabei um eine Art „künstliche“ Reduktion, weil die Zusammenstellung aus Gründen der Handhabbarkeit weniger augenscheinliche Erklärungsstränge ausblendet. Anders formuliert: Man könnte mit Blick auf die meisten Themenfelder vom Grundsatz her die meisten Theorien heranziehen. Die hier erfolgten Zuordnungen sind deshalb lediglich als priorisierte Empfehlungen zu verstehen, nicht gesetzte Zuordnungen keinesfalls als Ausschluss.
Die ganz unten aufgeführten vier großen psychologischen/psychotherapeutischen Schulen wurden aufgrund der klinischen Abstammung allesamt dem Themenfeld Gesundheit zugeordnet. Selbstverständlich sind sie als so umfassend und grundlegend zu sehen, dass sie im Prinzip „querliegend“ für alle Handlungsfelder Relevanz besitzen. Ihre Berücksichtigung ist also losgelöst vom Einzelfall grundsätzlich empfehlenswert.


Übersicht der Theorien und Einordnung zu den Themenfeldern

Hinweis: Durch die Eingabe der Nummer des Themenfeldes in das rechte Suchfeld können alle Bezugstheorien dieses Themenfeldes angezeigt werden.

BezeichnungThemenfeld
Abwehrmechanismen(3) Selbst
Armut(2) Familiendynamik
Bedürfnisse, Motive und Motivation(3) Selbst, (4) Individuelle Voraussetzungen
Bewusstsein(3) Selbst, (4) Individuelle Voraussetzungen
Beziehung, Bindung(2) Familiendynamik
Beziehungspädagogik(2) Familiendynamik, (6) (Vor-) Schulischer Kontext
Emotions-/ Affektregulation(1) Biografische Entwicklung, (4) Individuelle Voraussetzungen
Entstehung von Emotionen(4) Individuelle Voraussetzungen
Entwicklung des Selbst(3) Selbst
Erziehungsstile(2) Familiendynamik
Exekutive Funktionen(4) Individuelle Voraussetzungen
Familientheorie, Familiensystem, familienorientierte Interventionen(2) Familiendynamik
Grenzsteine der kindlichen Entwicklung sozial, emotional, motorisch und kognitiv(4) Individuelle Voraussetzungen
Gruppe, Gruppendynamik(6) (Vor-) Schulischer Kontext, (7) Peerbeziehungen, (8) Weiteres soziales Umfeld
Habitus, Habitus-Konzept, Kapital-Therorie(1) Biografische Entwicklung, (8) Weiteres soziales Umfeld
Humanistische Psychologie/ Humanistische Theorie(5) Gesundheit
Konzepte des Selbst(3) Selbst
Lerntheorie/ Behaviorismus(5) Gesundheit
Medien(7) Peerbeziehungen, (8) Weiteres soziales Umfeld
Mentalisierung(1) Biografische Entwicklung, (4) Individuelle Voraussetzungen
Musterbildung und Wiederholungszwang(3) Selbst
Persönlichkeitsstörungen(3) Selbst, (5) Gesundheit
Persönlichkeitstheorie(3) Selbst, (4) Individuelle Voraussetzungen
Psychodynamik/ Psychoanalyse(5) Gesundheit
Reflexion, reflexive Fähigkeiten(4) Individuelle Voraussetzungen
Risikofaktoren(1) Biografische Entwicklung, (2) Familiendynamik, (3) Selbst, (4) Individuelle Voraussetzungen, (5) Gesundheit, (6) (Vor-) Schulischer Kontext, (7) Peerbeziehungen, (8) Weiteres soziales Umfeld
Schmerzbasiertes Verhalten(5) Gesundheit
Schutzfaktoren(1) Biografische Entwicklung, (2) Familiendynamik, (3) Selbst, (4) Individuelle Voraussetzungen, (5) Gesundheit, (6) (Vor-) Schulischer Kontext, (7) Peerbeziehungen, (8) Weiteres soziales Umfeld
Sequentielle Traumatisierungsprozesse bei geflüchteten Kindern und Jugendlichen(1) Biografische Entwicklung
Systemtheorie/ Systemik(5) Gesundheit
Temperament und Persönlichkeit(4) Individuelle Voraussetzungen
Traumapädagogik(1) Biografische Entwicklung
Traumatheorie(1) Biografische Entwicklung
Übertragung, Gegenübertragung, szenisches Verstehen(3) Selbst, (6) (Vor-) Schulischer Kontext

Layout und Gestaltung: Christian Albrecht, Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) Baden-Württemberg

wsd/verhalten/theorien_verhalten/start.txt · Zuletzt geändert: 2024/10/10 17:16 von Romina Rauner