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wsd:diagn_methoden_koerperfunktionen:few-2

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FEW-2

Zitiervorschlag: Bolay, G., Oetken, K., Klingler-Neumann, R., Dürrmeier, T., Stather, L. (2018). „FEW-2“. Abgerufen von URL: https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:diagn_methoden_koerperfunktionen:few-2,CC BY-SA 4.0

Quelle: https://www.testzentrale.de

Name FEW-2 (Frostigs Entwicklungstest der visuellen Wahrnehmung)
Autor:innen Büttner, G. & Dacheneder, W. et al
Aktuelle Auflage 2008
Testkategorie Entwicklungstest zur Überprüfung visueller und visuo-motorischer Fähigkeiten
Normiert im Altersbereich 4;0 bis 8;11 Jahre
Zielgruppe Kinder im Alter von 4;0 bis 8;11 Jahren
Zielfertigkeiten (lt. Manual) Vier Erfassungsbereiche:
- Figur-Grund
- Formkonstanz
- Lage im Raum
- Räumliche Beziehungen
CHC-Zuordnung - Visuelle Wahrnehmungsverarbeitung (Gv)
- Verarbeitungsgeschwindigkeit (Gs) (nicht explizit)
- Reaktions- und Entscheidungsgeschwindigkeit (Gt) (nicht explizit)
- Fluides Denken und Problemlösen(Gf) (nicht explizit)
Testtheoretische Grundlagen - 3 Ebenen Modell rezeptiver Fähigkeiten/Prozesse
- Sensorische Reize → einfache WN → komplexe Prozesse
- Bloßes Sehen ist ungleich visuelle WN (verstehende Bedeutung)
- Entwicklung der Wahrnehmung und Psychomotorik (Wilkening, Christ 2002)
- Wahrnehmungspsychologie (Goldstein 1997)
- Visuelle Intelligenz (Hoffmann 2003)
- Visuelle Wahrnehmung (Schwarzer 2006)
Zugangsfertigkeiten - Sprachverständnis
- Sehen
- Motorische Fähigkeiten
Speed-Komponente Untertest 7: Visuo-motorische Geschwindigkeit
Gefährdungen der Testfairness - nicht durchführbar mit blinden Personen
- eingeschränkt durchführbar mit Personen mit starker Sehbeeinträchtigung
- nicht durchführbar mit Personen, die in der Handbewegung bei den Übungsaufgaben bereits starke Schwierigkeiten haben
Zulässige Adaptionen (lt. Manual) - Die Testdauer kann verlängert werden.
- Es können längere Pausen zwischen den einzelnen Untertests gemacht werden (z.B. bei sehr kurzer Aufmerksamkeitsspanne)
Auswertungen Dauer ca. 10-15 Minuten Zu jedem einzelnen Untertest werden Rohwerte (Punktsummen) ermittelt, die dann mit Hilfe der Normentabellen in Wertpunkte überführt (MW = 10; SD = 3) werden. Hierfür liegen geschlechtsspezifische Normen in Halbjahresschritten vor, die bereits auf Untertest-Ebene eine Ermittlung der Prozentränge ermöglichen. Danach werden aus den Wertpunkten der Einzeltests drei Indizes ermittelt:
- Globale visuelle Wahrnehmung (alle Untertests)
- Motorik-reduzierte Wahrnehmung (4 Untertests)
- Visuo-motorische Integration

Für diese Indizes werden dann Quotienten (MW = 100; SD = 15) gebildet. Hierfür liegen aufgrund der altersspezifischen Untertest-Zusammenstellung wiederum altersbezogene Tabellen vor (zwei Altersgruppen: Vierjährige; Fünf- bis Achtjährige). Die Prozentränge können unmittelbar abgelesen werden.
Normstichprobe - 1436 Kindern zwischen 2003 bis 2004 aus verschiedenen deutschen Regionen sowie aus Wien
- ausgewählte demografische und klinische Merkmale z. B. Anteil Kinder mit Migrationshintergrund, Wohnlage (städtisch/ländlich) sowie Linkshänderanteil wurden berücksichtigt
- Signifikant verringerte Testleistungen bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache (Vermutung der Autor:innen: Probleme beim Instruktionsverständnis).
-Die Händigkeit beeinflusst die Ergebnisse nicht.
Zeitaufwand Durchführung: ca. 25-60 Minuten (je nach Leistungsniveau); evtl. Zeitzugaben bei motorischen oder visuellen Einschränkungen; Untertests können zu verschiedenen Zeitpunkten durchgeführt werden
Umfeldstrukturierung Vorbereitung:
- Umgebung (z. B. Licht, evtl. neigungsverstellbarer Tisch…), Kontakt zum Kind, Rückmeldungen, um für das Kind motivierende und faire Bedingungen zu schaffen
- Durchführung: ggf. bei jüngeren Kindern Pause mit Bewegung einplanen
Testmaterial - Manual
- Protokollbogen
- Antwortbogen
- Bildkarten
Deutschkenntnisse notwendig
Kurzdarstellung der/des Kerntests Acht Untertests:
- Auge-Hand-Koordination (Räumliche Beziehungen) [Motorikanteil hoch]:Das Kind zeichnet eine Linie in eine vorgegebene Spur.
- Lage im Raum (Lage im Raum) [Motorikanteil gering]: Eine Stimulusfigur wird vorgegeben und es soll die gleiche Figur in einer Reihe ähnlicher Figuren identifiziert werden.
- Abzeichnen (Formkonstanz) [Motorikanteil hoch]: Verschiedene Zeichenvorlagen werden vom Kind nachgezeichnet.
- Figur-Grund (Figur-Grund) [Motorikanteil gering]: Verschiedene Figuren in einer komplexen und detailreichen Abbildung herausfinden.
- Räumliche Beziehungen (Räumliche Beziehungen) [Motorikanteil hoch]: Eine vorgegebene Linienkombination innerhalb eines Punktgitters in ein leeres Punktgitter nachzeichnen.
- Gestaltschließen (Formkonstanz) [Motorikanteil gering]: Aus einer Reihe ähnlicher, unvollständig gezeichneter Figuren diejenige auswählen, die einer Motiv-Vorlage entspricht.
- Visuo-motorische Geschwindigkeit (Formkonstanz) [Motorikanteil hoch]: Unter Zeitdruck anhand einer Vorlage Markierungen innerhalb von Formen auf eine eigene Formenvorlage übertragen. Erst mit Kindern des vollendeten fünften Lebensjahres durchführen!
- Formkonstanz (Formkonstanz) [Motorikanteil gering]: Eine Beispielform in einer Reihe verschiedener Formen identifizieren, wobei die ursprüngliche Form in der Reihe der Wahlalternative eine veränderte Größe oder Ausrichtung aufweisen kann.
Erfahrungen mit dem Testverfahren Im Bereich der visuellen Wahrnehmungsverarbeitung ist der FEW ein geeignetes Testverfahren.

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Layout und Gestaltung: Christian Albrecht, Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) Baden-Württemberg

wsd/diagn_methoden_koerperfunktionen/few-2.txt · Zuletzt geändert: 2024/02/22 10:45 von Romina Rauner