Persönlichkeitsstörungen F60
Zitiervorschlag: Urtimur, V. (2020). „Persönlichkeitsstörungen“. Abgerufen von Url https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:werkzeug:verhalten:themen:themenfeld5:d17, CC BY-SA 4.0
ICD 10 bzw. 11 |
Eine Persönlichkeitsstörung bezieht sich nicht auf einzelne Verhaltensweisen und Symptome, sondern manifestiert sich in den Eigenschaften einer Person. Nach der ICD-10 werden sie in folgende Typen unterteilt: paranoide, schizoide, dissoziale, emotional instabile, histrionische, narzisstische, zwanghafte, ängstliche und abhängige Persönlichkeitsstörungen.
Bei Jugendlichen tritt verstärkt die emotionale instabile Persönlichkeitsstörung auf. Histrionische und ängstliche vermeidende Persönlichkeitsstörungen treten bei Jugendlichen seltener auf, die restlichen oben genannten Typen kaum.
Die einzelnen Typen können nicht klar voneinander abgegrenzt betrachtet werden, so dass Kriterien für mehrere Persönlichkeitsstörungen erfüllt sind und es zu Überschneidungen kommen kann.
Die gestellte Diagnose „Persönlichkeitsstörung“ im Jugendalter ist bei weitem nicht so beständig, als dies im Erwachsenenalter der Fall ist.
Aufgrund der Häufigkeit emotional instabilen Persönlichkeitsstörung im Jugendalter wird diese differenzierter betrachtet:
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Statistik |
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Ursachen und Risikofaktoren |
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Komorbidität je nach Quelle |
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Symptome |
Bei einer Persönlichkeitsstörung sind einzelne Persönlichkeitseigenschaften so stark ausgeprägt, dass Alltagssituationen beeinträchtigen sind. Die betroffenen Personen nutzen ein eingeschränktes Repertoire von Verhaltensweisen und sind demzufolge nur bedingt in der Lage die entsprechenden Denk-, Fühl-, Wahrnehmungs- und Verhaltensmuster der erforderlichen Situationen anzupassen.
In diesem Zusammenhang kommt es häufig zu Konflikten und Schwierigkeiten in der Beziehungsgestaltung zu ihren Mitmenschen. Die Betroffenen haben nicht den Eindruck, dass irgendetwas mit ihnen nicht stimmen würde und können es nicht nachvollziehen. Dies erzeugt einen nicht unerheblichen Leidensdruck, der die Umwelt und andere Personen als ungerecht, schwierig und kaum aushaltbar wahrnehmen lässt.
Persönlichkeitsstörungen können sich bereits in der frühen Kindheit bemerkbar machen, äußern sich aber in voller Ausprägung erst im späteren Jugendalter oder bei jungen Erwachsenen. Teilweise erfüllen z.B. 11-Jährige bereits alle entscheidenden Kriterien. Aufgrund des jungen Alters spricht man hierbei von einem „Verdacht auf sich entwickelnde Persönlichkeitsstörung“ oder „Persönlichkeitsentwicklungsstörung“. Von einer Persönlichkeitsstörung kann erst gesprochen werden, wenn sich eine feste Persönlichkeit entwickelt hat. |
Intervention bei Jugendlichen mit Borderline |
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Literatur
Baierl, M. (2017). Herausforderung Alltag, Praxishandbuch für die pädagogische Arbeit mit psychisch gestörten Jugendlichen. Vandenhoeck & Ruprecht.
Internetquellen:
https://www.icd-code.de/icd/code/F63.-.html [15.10.2020]