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Satzergänzungstest
Zitiervorschlag: Offermann, J. (2020). „Satzergänzungstest“. Abgerufen von URL https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:verhalten:diagnverfahren:satzergt, CC BY-SA 4.0
Allgemeine Informationen
Allgemeine Beschreibung | Die Ergänzung von vorgegebenen Satzteilen gehört als projektive Methode zu den verbalen Ergänzungsverfahren. In der Methode werden Sätze assoziativ vervollständigt. Es werden viele Varianten in der Praxis eingesetzt, die auf der Veröffentlichung von Rotter und Rafferty (1950) beruhen. |
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Ziel | Der Test kann einen Überblick über Problembereiche, Konflikte oder Belastungen darstellen. Er ist ein hilfreiches Instrument für Erstgespräche, weil es eine Hypothesenbildung für die weitere Arbeit unterstützt. |
Altersspanne | Der Test ist für jedes Alter einsetzbar. Es liegen Varianten für Kinder und für Jugendliche vor. |
Diagnostischer Anwendungsbereich | Der Satzergänzungstest orientiert sich an der freien Assoziation. Durch strukturierte Reize versucht die Methode Zugang zu bewussten und unbewusste Inhalten herzustellen. |
Grenzen der Anwendung | Satzergänzungstests sind in der Diagnostik weit verbreitete Instrumente. Für die Verwendung in der klinischen Psychodiagnostik liegt keine offizielle Form vor. |
Hinweise zur Durchführung | - Der Test wird schriftlich vorgelegt und je nach Alter selbst, oder von der Testleitung dokumentiert. - Wichtig ist die Zusage der Vertraulichkeit. Beispiele für den Satzergänzungstest (nach Rotter 1950) _ _ _ _ Vater ist _ _ _ _ . Ich habe Angst _ _ _ _ . Wenn ich älter bin _ _ _ _ . Meine Schularbeiten _ _ _ _ . Ich finde es scheußlich _ _ _ _ . Es ist mir peinlich _ _ _ _ . Es tut mir schrecklich leid _ _ _ _ . Andere Kinder _ _ _ _ . Die meisten Jungen _ _ _ _ . Im Dunkeln _ _ _ _ . Mich ärgert _ _ _ _ . Meine Geschwister _ _ _ _ . Die Schule _ _ _ _ . Ich brauche _ _ _ _ . _ _ _ _ Mutter _ _ _ _ . Ich kann nicht _ _ _ _ . Das einzige Dumme ist _ _ _ _ . Die meisten Mädchen _ _ _ _ . Hoffentlich _ _ _ _ . Meine größte Sorge ist _ _ _ _ . Ganz im Geheimen _ _ _ _ . |
Literatur | - Wienand, F. (2019). Projektive Diagnostik bei Kindern, Jugendlichen und Familien – Grundlagen und Praxis. Ein Handbuch. Stuttgart, Kohlhammer - GmbH. 2. Auflage. - Gingelmaier, S., Schwarzer, N. & Schiefele, C. (2020). Emotionale und soziale Aspekte des Spiels im Kontext von Symbolisierungsfähigkeit. Frühförderung interdisziplinär, 38 (2), in Bearbeitung. - Schiefele, C., Menz, M., Schwindt, N. & Gingelmaier, S. (2020). Spielen als konkrete Methode: Zwei sich ergänzende Praxisbeispiele aus den Bereichen Kommunikation, Sprache und sozial-emotionale Frühförderung. Frühförderung interdisziplinär, 38 (2), in Bearbeitung. |
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Layout und Gestaltung: Christian Albrecht, Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) Baden-Württemberg
wsd/verhalten/themen/diagnverfahren/satzergt.txt · Zuletzt geändert: 2024/06/23 12:57 von 127.0.0.1