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Diagnostik mittels verbal-thematischer Verfahren
Zitiervorschlag: Kopp, S. (2022). „Diagnostik mittels verbal-thematischer Verfahren“. Abgerufen von URL https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:verhalten:diagnverfahren:verbaltv, CC BY-SA 4.0
Allgemeine Informationen
Allgemeine Beschreibung | Verbal-thematische Verfahren bieten eine sehr gute Möglichkeit in angstfreier Atmosphäre Kontakt zum jungen Menschen aufzunehmen und zu kommunizieren. Dadurch ist es leichter, Emotionen auszudrücken und belastende Situationen darzustellen, ohne die Person selbst in den Mittelpunkt zu rücken. |
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Ziele | Ziele sind individuell zu formulieren, da eine große Bandbreite an Themen bearbeitet werden kann. Erste Zielsetzungen des Diagnostikers können sein: - einen Kontakt anbahnen, eine tragfähige Beziehung aufbauen, - einen ersten Eindruck über die Sprachentwicklung und Phantasie gewinnen, - einen ersten Eindruck über Symbolisierungsfähigkeit gewinnen, - anhand von Assoziationen, Kommentaren und Erzählungen Hinweise erhalten auf aktuelle Bedürfnisse und Konflikte sowie Themenfelder. |
Diagnostischer Anwendungsbereich | Erforderlich für das Anwenden sind grundlegende Kenntnisse über die Entwicklung von Sprache (siehe auch Theorien zur Kommunikation) und die theoretischen Grundlagen verbal-thematischer Gestaltungsverfahren. Verbal-thematische Gestaltungsverfahren unterstützen die Bildung von Eingangs-Hypothesen unter anderem zur biografischen Entwicklung TF1, sowie zu Familiendynamik TF2, Peerbeziehungen TF7, Selbst TF3 und individuelle Voraussetzungen TF4. Es sind häufig erste Einsichten ohne viel Aufwand möglich. |
Grenzen der Anwendung | Nur die oben angegeben Ziele sind zulässig. Für klinische Diagnosen ist eine psychologische / psychiatrische Abklärung zwingend notwendig. |
Altersbereich | Für jedes Alter einsetzbar. Je nach Alter des Kindes oder Jugendlichen müssen die Materialien und Themen ausgewählt werden. |
Hinweise zur Durchführung | - Durchführung möglich ohne großen Zeit- und Materialaufwand - Grundsätzlich: Leistungsdruck vermeiden - Geschützter Raum mit diversen ansprechenden Materialien: Bilder, Bildgeschichten, Erzählungen und Bücher - Offene Begrüßung und dann sanfte Aufforderung zum Erzählen - Ggf. mit eigenen Sprachhandlungen oder Erzählungen als Beispiel dienen - Möglichkeiten: kann in Form von Vorstellungen erfolgen (Wunschprobe), Anfang von Sätzen oder Geschichten und durch Bilder - mit Hilfe von unbestimmten Reizmaterial wird ein Thema vorgegeben, wozu in sprachlicher Form die Kinder und Jugendlichen Stellung nehmen |
Literatur
Wienand, F. (2019). Projektive Diagnostik bei Kindern, Jugendlichen und Familien – Grundlagen und Praxis. Ein Handbuch. Stuttgart, Kohlhammer - GmbH. 2. Auflage.
Schaipp, C., & Plaum, E. (2000). Sogenannte projektive Techniken: Verfahren zwischen Psychometrie, Hermeneutik und qualitativer Heuristik. Journal für Psychologie, 8(1), 29-44. https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-28558
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Layout und Gestaltung: Christian Albrecht, Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) Baden-Württemberg