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wsd:verhalten:diagnverfahren:fast

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FAST

Familientestsystem

Zitiervorschlag: : Brandstetter, R. (2024). „FAST“. Abgerufen von URL https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:verhalten:diagnverfahren:fast|, CC BY-SA 4.0

FAST

Quelle: https://www.testzentrale.de

Allgemeine Informationen

Zitiervorschlag zur aktuellen AuflageGehring, T. M. (2024). Familiensystemtest – FAST. 3., überarbeitete Auflage Hogrefe Verlag, Göttingen.
ZielgruppeKinder und Jugendliche
Altersspanneab 6;0
Normiert/ nicht normiertnormiert
Selbsteinschätzung / FremdeinschätzungFremdeinschätzung zur Analyse der Wahrnehmung familiärer Beziehungsstrukturen
Um was für eine Art Verfahren
handelt es sich?
Der FAST ist eine Figurentechnik zur Darstellung von emotionalen Bindungen (Kohäsion) und hierarchischen Strukturen insbesondere in der Familie.
Qualitativ:
Testverhalten:
- Reihenfolge beim Aufstellen der Figuren
- Veränderungen der Position von Figuren auf dem Brett
- Spontane Äußerungen beim Aufstellen von Figuren
- Darstellung von außerfamiliären Bezugspersonen bzw. Weglassen von Mitgliedern der Lebensgemeinschaft
Interaktion:
- Beobachtungen der Familie während dem Gruppentest
Nachbefragung:
- Exploration der subjektiven Bedeutung von Darstellungen
- Hypothetische Fragen zu familiären Idealkonstrukten
- Evaluation von Konflikt(lösungs)mustern
Quantitativ:
Kohäsion (emotionale Bindungen):
- Die Berechnungen basieren auf den Distanzen zwischen den Figuren auf dem Brett. Die benachbarten Felder bedeuten maximale Kohäsionen, während größere Distanzen wenig kohäsive Beziehungen reflektieren
Intergenerationelle Koalitionen:
- Die Kohäsion in einer Eltern-Kind-Dyade ist höher als in der Elternbeziehung
Hierarchie:
- Die Berechnungen basieren auf der Erhöhung der Figuren, d.h. keine Höhenunterschiede zwischen den Figuren entspricht einer egalitären Machtstruktur, während große Höhenunterschiede hierarchische Beziehungsmuster erschließen lassen
Hierarchieumkehr:
Die Kinderfigur ist höher als die Elternfigur/en
Beziehungsstrukturtypen:
- Die Klassifizierung der Beziehungsstrukturen auf der Familienebene, im Eltern- und Geschwistersubsystem erfolgen durch die Kombination von Kohäsion und Hierarchie.
Analyseebenen:
Wahrnehmung der Familie:
- In Ideal- und Konfliktdarstellungen sind typische Beziehungsstrukturen bzw. deren Veränderungen erfassbar.
Wahrnehmungsunterschiede:
- Die individuellen Darstellungen von verschiedenen Familienmitgliedern und Gruppendarstellungen sind vergleichbar.
AnwendungsfelderEinzeltest oder Gruppentest (ab 6 Jahren)
- Analyse der Wahrnehmung familiären Beziehungsstrukturen
- Wahrnehmungsunterschiede und Interaktionen der Familienmitglieder
- Differentialdiagnose psychosozialer Störungen
Welche Bereiche werden durch
Teilergebnisse und Gesamtergebnisse
in den Blick genommen?
- Kohäsion und Hierarchie in der Familie und ihren Subsystemen
- Qualität der Generationengrenzen
- Flexibilität der Familienstruktur
Kurze Beschreibung der Subtests
Welche Bezüge bestehen zu den
WSD-Themenfeldern?
- Familiendynamik (2)
Welche Bezüge bestehen zu den
WSD-Theorien?
- strukturell-systemische Familientheorie
NormstichprobeDie Normstichprobe umfasst 598 Probanden (N=598)
Testmaterial- Brett (45cm x 45cm) mit 81 Feldern (5cm x 5cm)
- Schematische Holzfiguren (8cm)
- Farbfiguren (orange, violett, grün)
- Zylindrische Holzklötzchen in 3 Höhen (1,5cm, 3 cm und 4,5 cm)
Kosten439,- €
BezugsquelleLink Testzentrale (08.12.2021)

Hinweise zur Durchführung, Auswertung und Interpretation

ZugangsfertigkeitenDiagnostisch geschultes und qualifiziertes Personal
Deutschkenntnisseerforderlich
Speed-KomponenteEinzel- oder Gruppentestungen sind möglich.
- Einzeltest 5-10min
- Gruppentest 10-30min
- Für Instruktionen und Erläuterungen werden nochmal 5 Minuten benötigt.
Gefährdung der Test-Fairness
Gibt es besondere Anforderungen
in Bezug auf die Testdurchführung?
Vor Beginn der Testung sollte sich die Testleiterin/der Testleiter Informationen über das Alter und den Entwicklungsstand der zu befragenden Person(en) ein-holen, um u.a. interpretierbare Informationen und Ergebnisse zu erhalten.
Zulässige Anpassungen in der Testdurchführung
Zeitaufwand in Durchführung und AuswertungDie Auswertung nimmt je nach Durchführungs- und Auswertungsmodus 5-20 min in Anspruch.
Wie funktioniert die Auswertung?Nach einer arithmetischen Auswertungsmethode (Teodoro, 2005) wird die Kohäsion nach vorgegebenen Formeln berechnet.
Die Hierarchie wird über den Vergleich der Höhe zweier Figuren berechnet.
Welche Form haben die Ergebnisse?Familienrepräsentationen auf Basis der Merkmale (Kohäsion und Hierarchie) sowie verschiedener Klassifikationen nach Gehring (1993)
Strukturierte Interpretationen
Subjektive Interpretation
Welche Anregungen zur
Ergebnisinterpretation erhält man?
Erfahrungen mit dem Testverfahren/ TestkritikDer FAST bietet eine einfache und zeitökonomische Anwendung, in der Familien ganzheitlich sich mit der eigenen Familienstruktur auseinandersetzen können.
Durch ein gewisses Maß an Abstraktionsfähigkeit kann es bei der Durchführung mit jüngeren Kindern unter acht Jahren zu Verständnisschwierigkeiten kommen.
Weitere Verständnisprobleme könnten aufgrund der Uneinheitlichkeit der Begriffe Kohäsion und Hierarchie entstehen, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass ein unterschiedliches Verständnis der Begriffe die Ergebnisse beeinflussen kann.

Literatur

Blatter-Meunier J. ,Kreißl Michael W. & Schneider S. (2016). Schwerpunktbeitrag: Familienstrukturen in Familien von Kindern mit einer Störung mit Trennungsangst Eine Untersuchung mit dem Familiensystemtest. Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 45 (4), 258–266

Gehring, T. M. & Marti, D. (1993). The Family System Test: Differences in percep-tion of family structures between nonclinical and clinical children. Child Psychology and Psychiatry and Allied Disciplines, 34, 363–377

Teodoro, M. L. M. (2005). Kognitive Repräsentationen familiärer Beziehungen. Me-thodenkritische Untersuchungen zu Kohasion ̈ und Hierarchie innerhalb des familia-ren Systems. ̈ Hamburg: Kovac

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> Gesamtübersicht diagnostische Verfahren


Layout und Gestaltung: Christian Albrecht, Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) Baden-Württemberg

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