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BAYLEY-III
Zitiervorschlag: Gromer, B. (2025). „BAYLEY-III“. Abgerufen von URL: https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:selbststaendiges_leben:themenfeld:diagnostik_bewegung:bayley3, CC BY-SA 4.0
Quelle: https://www.testzentrale.de
Name | BAYLEY-III (Bayley Scales of Infant and Toddler Development - Third Edition) |
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Autor:innen | Bayley, N. - dt. Bearbeitung: Reuner, G. & Rosenkranz, J. |
Aktuelle Auflage | 2015 |
Testkategorie | Entwicklungstest |
Normiert im Altersbereich | 1 bis 42 Monate |
Zielgruppe | Säuglinge, Kleinkinder bis 3;6 Jahre |
Zielfertigkeiten (lt. Manual) | Test: - Kognitive Entwicklung - Sprache (rezeptiv und expressiv) - Motorik (Grobmotorik und Feinmotorik) Elternberichte: - Sozial-emotionale Entwicklung - Alltagsverhalten (Adaptive Behavior) |
Testtheoretische Grundlagen | - Die Bayley-Skalen basieren nicht auf einer expliziten Entwicklungstheorie. - Das Verfahren steht in der Tradition der Entwicklungsskalen der Autor:in Nancy Bayley (1933; 1936; 1969; 1993) und stellt eine Weiterentwicklung des Bayley II (1993) dar. |
Zugangsfertigkeiten | - Sehen - Hören - Sprechen - Grob- und Feinmotorik |
Speed-Komponente | Zeitbegrenzung bei einzelnen Aufgaben |
Gefährdungen der Testfairness | Es werden Hinweise zu Gefahren und Einschränkungen für die Anwendung und Interpretation gegeben, - falls deutliche sensorische oder körperliche Beeinträchtigungen beim Kind vorliegen, - falls Diagnosen aus Testergebnissen abgeleitet werden sollen, - falls Entwicklungsfortschritte als Behandlungserfolge interpretiert werden sollen, -falls Aussagen zur Intelligenz eines Kindes angestrebt werden. Es werden Hinweise zur Qualifikation der durchführenden Personen gegeben. |
Zulässige Adaptionen (lt. Manual) | Es ist der Einsatz eines Screening-Tests möglich, für den Items aus den Bayley-III-Skalen entnommen wurden. |
Auswertungen | Zur Ermittlung der Rohwerte werden die Anzahlen gelöster (einschließlich übersprungener) Aufgaben bestimmt. Bei den Fragebögen werden die Punktwerte der mehrkategoriellen Antworten addiert. Die Rohwerte werden mithilfe von Normentabellen in Standardwerte und Prozentränge überführt. Es wird daraus ein individuelles Leistungsprofil erstellt. Anhand kritischer Differenzen zwischen den Skalenergebnissen können signifikante Leistungsdiskrepanzen identifiziert werden. Es liegen Cut-off-Werte vor, mittels derer ein Kind in jedem der fünf Bereiche dem Entwicklungsstand „auffällig“, „gefährdet“ oder „unauffällig“ zugeordnet werden kann. |
Normstichprobe | Der Bayley-III wurde mithilfe einer Gesamtstichprobe von n = 1.009 normiert. Die Datenerhebung erfolgte an n = 878 deutschen Kindern ohne bekannte Beeinträchtigungen, die auf 17 Altersgruppen verteilt wurden. In den jüngeren Altersgruppen wurde die Normstichprobe mit niederländischen Säuglingen (n = 131) ergänzt. |
Zeitaufwand | Alters- und leistungsabhängig. Bayley-III-Skalen: 50 Minuten (Säuglinge) bis 90 Minuten (Kindergartenalter). Screening-Test: 20 bis 25 Minuten (lt. Manual). |
Umfeldstrukturierung | Es werden Empfehlungen für die Gestaltung der Rahmenbedingungen der Testung (Beschaffenheit der Räumlichkeiten, Anwesenheit von Personen, Aufbau der Beziehung zum Kind und die Handhabung der Materialien) gegeben. |
Testmaterial | Gesamtsatz bestehend aus: Manual (Grundlagen und Interpretation), Durchführungsmanual Langform, Durchführungsmanual Screener, Protokollbögen, Protokollbogen, Elternberichte, Testmaterial und Trolley |
Deutschkenntnisse | notwendig |
Kurzdarstellung der/des Kerntests | Kognition: Gedächtnisleistungen, Habituation, Problemlösefähigkeiten, frühe Zahlkonzepte, Klassifikation und Kategorisierungsfähigkeit Sprache rezeptiv, Sprache expressiv: Vokalisation, sprachliche Kompetenzen, frühe sozialkommunikative Fähigkeiten Motorik fein, Motorik grob: Motorische Koordination: feinmotorische Manipulation beim Greifen, altersgemäßer Gebrauch von Stiften, Imitieren von Handbewegungen, Krabbeln, Kriechen, Sitzen, Stehen, Gehen und Rennen |
Erfahrungen mit dem Testverfahren | Aufgrund seiner soliden und sorgfältigen Konstruktion ist der Bayley-III bei gut geschulter Anwendung ein empfehlenswertes Verfahren. Aufgrund der dichten Aufgabendecke und der an großer Sicherheit orientierten Durchführungsregeln ist einer Verzerrung von Entwicklungsaussagen gut entgegengewirkt. Durch eine strengere Standardisierung der Durchführung im Vergleich zur Vorgängerversion wird auch spezifischen Durchführungsfehlern vorgebeugt und somit die Objektivität erhöht (vgl. Macha, T. & Petermann, F. 2015). Im Vergleich zu anderen Entwicklungstests relativ teuer (2545,20€, 04.06.2025) |
Quellen
Albers, C.A. & Grieve, A.J. (2007). Test Review: Bayley, N. (2006). Bayley Scales of Infant and Toddler Development - Third Edition. San Antonio, TX - Harcourt Assessment. Journal of Psychoeducational Assessment, 25(2), 180-190 zitiert nach Macha, T. (2009). Testbeschreibung BAYLEY III. Abrufbar unter: http://entwicklungsdiagnostik.de/bayley_iii.html (04.06.2025)
Macha, T. & Petermann, F. (2015). Bayley Scales of Infant and Toddler Development, Third Edition – Deutsche Fassung. In: Zeitschrift für Psychiatrie Psychologie und Psychotherapie, April 2015
Reuner, G. & Rosenkranz, J. (Hrsg.) (2014). Bayley-Scales of Infant and Toddler Development, Third Edition – Deutsche Version. Frankfurt/M.: Pearson Assessment.
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Layout und Gestaltung: Christian Albrecht, Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) Baden-Württemberg