Strategietraining mit Selbstmanagement (Wortschatzsammler)

Zitiervorschlag: Stecher, M. (2021). „Strategietraining mit Selbstmanagement (Wortschatzsammler)“. Abgerufen von URL:https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:didaktisierung:wortschatzsammler, CC BY-SA 4.0

Quelle: http://www.reinhardt-verlag.de

Name	Strategietraining mit Selbstmanagement (Wortschatzsammler)
Autor:innen	Motsch, H. & Marks, D. et al
Aktuelle Auflage	2015
Zielgruppe	Kinder im Vorschulalter sowie Schüler:innen mit Schwierigkeiten im Bereich Wortschatz
Ziele	Im Mittelpunkt steht die die Vermittlung von semantischen und lexikalischen Strategien. Ziel ist die Deblockierung lexikalischer Lernprozesse und das Erreichen von Generalisierungseffekten in Form von langfristig verbesserten lexikalischen Fähigkeiten und einem Aufholen der bereits entstandenen lexikalischen Defizite.
Theoretische Grundlagen	Modell des mentalen Lexikons
Zuordnung zum Vierfeldermodell / CHC-Modell	- Fluide Fähigkeiten (Gf)
Aufbau	- Das Therapieformat enthält je 20 Therapieeinheiten im Vorschul- und Schulalter zu unterschiedlichen Themen - Es folgt dabei einem ritualisierten Ablauf. - Im Zentrum steht die aktive Suche der Kinder nach unbekannten Gegenständen, Eigenschaften und Tätigkeiten - Ist dem Kind die Funktion z.B. eines Gegenstandes zwar bekannt, sie/er kann das entsprechende Wort aber nicht benennen, so fragt sie/er (mit Hilfe einer Tipp-Tafel) nach der Wortform (z. B. „Wie heißt das?“, „Was ist das?“). - Ist dem Kind die Bedeutung von Gegenständen, Tätigkeiten oder Eigenschaften unbekannt, setzt sie/er Fragestrategien nach der Wortbedeutung ein (z. B. „Woher kenne ich das?“, „Wie sieht das aus?“, „Wer hat/macht so etwas?“). - Ist dem Kind sowohl die Wortform als auch die Wortbedeutung bekannt, sie/ er kann das Wort aber nicht aus dem Langzeitgedächtnis abrufen, wird sie/er ermutigt, so viele Informationen wie nötig zur entsprechenden Wortform zu erfragen, um einen Gegenstand, eine Tätigkeit oder Eigenschaft benennen zu können (z. B. „Wie fängt das Wort an?“).
Material	- Bildkarten, auf denen Nomen, Verben und Adjektive anhand von Fotos dargestellt sind - Tipptafel mit visualisierten lexikalischen Strategien - Pirat Tom (z.B. als Zweihandpuppe oder Playmobilfigur) - Zauberer mit Zauberstab (z.B. als Zweihandpuppe oder Playmobilfigur) - Schatztruhe oder Schatzsack Schatzheft
Empirische Nachweise zur Wirksamkeit (Bereichsspezifische Effekte und Langzeiteffekte)	Ergebnisse von zwei randomisierten kontrollierten Studien belegen, dass: - sowohl Kinder mit quantitativen als auch mit qualitativen lexikalischen Defiziten profitieren - dass nicht nur der Wortschatz zunimmt, sondern sich auch die Organisation des mentalen Lexikons verbessert - dass die Strategietherapie erfolgreicher ist als eine Elaborations- oder Abruftherapie
Erfahrungen	- Sowohl bei Kindern, die über einen sehr geringen Wortschatz verfügen als auch bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache bietet es sich an Bildkarten mit bekanntem Wortschatz (z.B. aus dem aktuellen mittelfristigen Unterrichtsvorhaben) zu verwenden - Das Strategietraining mit der Tipptafel und die damit verbundene Nutzung der erlernten lexikalischen Strategien sollte in den Unterricht integriert werden - Eltern sollten über das Strategietraining informiert werden, so dass auch zu Hause die Fragehaltung bzw. der Kinder positiv verstärkt wird. Die Vermittlung von lexikalischen Lernstrategien ist nämlich nur dann erfolgsversprechend, wenn diese auch außerhalb der Schule und über den Interventionszeitraum hinaus im Alltag des Kindes Anwendung finden

Literatur

Motsch, H.-J. & Marks, D. et al (2018). Wortschatzsammler. Evidenzbasierte Strategietherapie lexikalischer Störungen im Kindesalter. 3., überarbeitete Auflage. München: Ernst Reinhardt

Layout und Gestaltung: Christian Albrecht, Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) Baden-Württemberg