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wsd:didaktisierung:viellese-verfahren

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Viellese-Verfahren

Zitiervorschlag: Waidmann, A. & Stecher, M. (2023). „Viellese-Verfahren“. Abgerufen von URL:https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:didaktisierung:viellese-verfahren,
CC BY-SA 4.0

NameViellese-Verfahren
Autor:innenRosebrock, C. & Nix, D.
Aktuelle Auflage2014
ZielgruppeViellese-Verfahren werden ab dem zweiten Schuljahr eingesetzt und sollen die Lesekompetenz von Schüler:innen verbessern.
Viellese-Verfahren sind nicht geeignet für schwache Leser:innen.
ZieleSteigerung der Leseleistungen und Lesemotivation
Theoretische GrundlagenZu den Viellese-Verfahren liegt keine explizit formulierte theoretische Fundierung vor. Es besteht die Annahme, dass die Lesekompetenz unabhängig von der Qualität der zu lesenden Texte durch den ausgelösten Lesevorgang verbessert wird. Dies geschieht, indem „sich durch eine Steigerung der Lektüredosis beiläufig der (Sicht-)Wortschatz der Schüler:innen vergrößert, damit die Lesegeschwindigkeit zunimmt und das Weltwissen angereichert wird.
Zuordnung zum Vierfeldermodell /
CHC-Modell
- Lesetechnik (automatisiertes Lesen)
- Leseverwendung
AufbauIn einer festgelegten Lesezeit, die in der Unterrichtszeit stattfindet und deren Dauer und Frequenz von der Lehrperson vorgegeben wird, lesen die Schüler:innen frei wählbare, ihrem Interesse entsprechende Literatur. Die Inhalte des Gelesenen werden im Unterricht nicht behandelt, sie werden also nicht zum Gegenstand des Unterrichtsgeschehens. Das parallele Lesen während der dafür vorgesehenen Zeit ist für alle Schüler:innen verpflichtend, Gespräche zwischen den Schüler:innen sollen während der Lesezeit nicht stattfinden.
MaterialDen Schüler:innen sollte eine vielfältige Auswahl an Büchern und Texten zur Verfügung gestellt werden, aus denen sie frei auswählen dürfen. Je nach Umsetzung des Konzepts ist es ebenfalls möglich, die Schüler:innen zu ermutigen, eigene Literatur einzubringen.
Empirische Nachweise
zur Wirksamkeit

(Bereichsspezifische Effekte und Langzeiteffekte)
Für die Wirksamkeit des Viellese-Verfahrens liegt keine empirische Fundierung vor. Nach Rosebrock & Nix (2014) wird die bisherige empirische Befundlage häufig so interpretiert, dass Viellesen auch eine Verbesserung der Lesekompetenz insgesamt bewirkt. Hiervon auszunehmen sind jedoch schwachen Leser:innen. Freies, selbstorganisiertes Lesen und die Aufrechterhaltung der Motivation über einen längeren Zeitraum überfordert sie, so dass dieser Ansatz der Leseförderung bei ihnen nicht zum Tragen kommt. Für sie sind Vielleseverfahren somit nicht das geeignete Mittel zur Förderung der Leseflüssigkeit (Rosebrock & 2014).
ErfahrungenViellese-Verfahren sind für schwache Leser:innen nicht geeignet.

Literatur

Rosebrock, C. & Nix, D. (2014). Grundlagen der Lesedidaktik und der systematischen schulischen Leseförderung. Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren


Layout und Gestaltung: Christian Albrecht, Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) Baden-Württemberg

wsd/didaktisierung/viellese-verfahren.txt · Zuletzt geändert: 2024/06/23 12:57 von 127.0.0.1