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Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung & Gesundheit bei Kindern & Jugendlichen (ICF-CY)

Zitiervorschlag: Stecher, M. (2024). „Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung & Gesundheit bei Kindern & Jugendlichen (ICF-CY)“. Abgerufen von URL: https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:grundlagen:icf-cy|, CC BY-SA 4.0

Die Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen (ICF-CY) basiert auf einem bio-psycho-sozialen und somit mehrperspektivischen Verständnis von Behinderung. Der ICF-CY folgend gibt es keine behinderten Menschen. Die ICF-CY stellt vielmehr behindernde Situationen ins Zentrum. Diesem Verständnis folgend ist Behinderung ein Oberbegriff für die Einschränkungen, welche eine Person in einem bestimmten Kontext erfährt und somit relativ zu den Erwartungen und Anforderungen der Umwelt.

Das in der UN-Behindertenrechtskonvention postulierte Recht auf Teilhabe findet sich als übergeordnetes Ziel in der ICF-CY wieder.


Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung & Gesundheit bei Kindern & Jugendlichen (ICF-CY)

Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung & Gesundheit bei Kindern & Jugendlichen (ICF-CY)

Zitiervorschlag: Grafik „Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung & Gesundheit bei Kindern & Jugendlichen (ICF-CY)“ von Staubitz, P. (2024) nach Albrecht, C. (2021) nach Lienhard, P. & Joller-Graf, K. (2011). Abgerufen von URL: https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:grundlagen:icf-cy#internationale_klassifikation_der_funktionsfaehigkeit_behinderung_gesundheit_bei_kindern_jugendlichen_icf-cy1|, CC BY-SA 4.0


Die ICF-CY beschreibt die Situation einer Person auf unterschiedlichen Ebenen:

  • Aktivitäten (z. B. lesen, schreiben, rechnen, sprechen/gebärden).
  • Teilhabe (z. B. selbstständig mit Geld am Schulkiosk bezahlen, im Konflikt mit Anderen eigene Gefühle angemessen kommunizieren, selbständig die Toilette benutzen, chatten mit der peer group)
  • Körperfunktionen (z. B. Sinnesfunktionen wie Hören und Sehen; mentale Funktionen wie Kurz-/Langzeitgedächtnis, Wahrnehmungsverarbeitung und kristalline und fluide Fähigkeiten; Stimm- und Sprechfunktionen) und Körperstrukturen (z. B. anatomische Strukturen des Ohres oder des Auges)
  • Gesundheitszustand (Medizinische Diagnosen nach ICD-10/ICD-11 oder DSM-5, z. B. Krankheiten wie Diabetes oder psychische Störungen wie eine Depression)

Sämtliche Ebenen stehen unter dem Einfluss von Kontextfaktoren, die sich hemmend oder förderlich auf die Kompetenzentwicklung eines Kindes bzw. eines Jugendlichen auswirken können. Kontextfaktoren untergliedern sich in Personbezogene Faktoren und Umweltfaktoren.

Zu den Personbezogenen Faktoren zählen folgende Bereiche:

  • Selbstwirksamkeitserwartungen
  • Motivation
  • Selbstvertrauen
  • Interesse
  • Attribuierung

Zu den Umweltfaktoren zählen folgende Bereiche:

  • Unterstützung und Beziehungen (Schule, Familie, Freunde, Peer, andere Fachleute, …)
  • Einstellungen (Schule, Familie, …)
  • Lernumgebung (Materialien, Medien, Methoden, …)
  • Technische Hilfsmittel (Talker, Übertragungsanlage, …)

Weiterführende Informationen

Literatur

Hollenweger, J. & Kraus de Camargo, O. (Hrsg.) (2011). WHO ICF-CY. Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen. Bern: Verlag Hans Huber

Lienhard, P. & Joller-Graf, K. (2011). Rezeptbuch schulische Integration: Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule. Bern: Haupt-Verlag.


Layout und Gestaltung: Christian Albrecht, Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) Baden-Württemberg

wsd/grundlagen/icf-cy.1719140235.txt.gz · Zuletzt geändert: 2024/06/23 12:57 von 127.0.0.1