Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


wsd:diagn_methoden_koerperfunktionen:chc

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Beide Seiten der vorigen RevisionVorhergehende Überarbeitung
wsd:diagn_methoden_koerperfunktionen:chc [2024/10/24 11:18] – [Beschreibungen der einzelnen Schicht-2-Faktoren] Romina Raunerwsd:diagn_methoden_koerperfunktionen:chc [2024/10/28 14:13] (aktuell) Romina Rauner
Zeile 15: Zeile 15:
 ===== Beschreibungen der einzelnen Schicht-2-Faktoren ===== ===== Beschreibungen der einzelnen Schicht-2-Faktoren =====
  
-**Fluide Intelligenz (Gf):**  //Schlussfolgerndes//  und logisches Denken bei neuen Aufgabenstellungen, die nicht allein durch automatisierten Abruf von erworbenem Wissen gelöst werden können. Hierzu gehören unter anderem Begriffsbildung, Klassifizierungsprozesse, die Entwicklung und Überprüfung von Hypothesen und das Erkennen von Regeln. Induktives und deduktives Schlussfolgern zählen zu den typischen Vertretern fluiden Denkens. Die [[wsd:verhalten:theorien_verhalten:exekutive_funktionen|exekutiven Funktionen]] - verstanden als Sammelbegriff für Mechanismen der Kontrolle und der Regulation - werden trotz der bestehenden Bezüge zu //Gsm//  ebenfalls //Gf//  zugeordnet.+**Fluide Intelligenz (Gf):**  Schlussfolgerndes  und logisches Denken bei neuen Aufgabenstellungen, die nicht allein durch automatisierten Abruf von erworbenem Wissen gelöst werden können. Hierzu gehören unter anderem Begriffsbildung, Klassifizierungsprozesse, die Entwicklung und Überprüfung von Hypothesen und das Erkennen von Regeln. Induktives und deduktives Schlussfolgern zählen zu den typischen Vertretern fluiden Denkens. Die [[wsd:verhalten:theorien_verhalten:exekutive_funktionen|exekutiven Funktionen]] - verstanden als Sammelbegriff für Mechanismen der Kontrolle und der Regulation - werden trotz der bestehenden Bezüge zu Gsm  ebenfalls Gf  zugeordnet.
  
 **Kristalline Intelligenz (Gc):**  Umfang des erworbenen, kulturbezogenen Wissens, z.B. lexikalisches Wissen, grammatisches Wissen, Sprachverständnis und Kenntnisse in kulturrelevanten Wissensgebieten und die Fähigkeit, dieses Wissen anzuwenden. **Kristalline Intelligenz (Gc):**  Umfang des erworbenen, kulturbezogenen Wissens, z.B. lexikalisches Wissen, grammatisches Wissen, Sprachverständnis und Kenntnisse in kulturrelevanten Wissensgebieten und die Fähigkeit, dieses Wissen anzuwenden.
Zeile 23: Zeile 23:
 **Visuelle Verarbeitung (Gv):**  Fähigkeit zur Wahrnehmung, Analyse, Synthese und Manipulation visueller Muster und Reize und deren Beziehungen. **Visuelle Verarbeitung (Gv):**  Fähigkeit zur Wahrnehmung, Analyse, Synthese und Manipulation visueller Muster und Reize und deren Beziehungen.
  
-**Auditive Verarbeitung (Ga):**  Fähigkeit, auditive Reize wahrzunehmen, zu analysieren, zu unterscheiden und kognitive Manipulationen mit ihnen vorzunehmen. //Ga//  schließt nicht das Sprachverständnis ein, das der kristallinen Intelligenz (Gc) zugeordnet ist. Auf Schicht 1 werden 14 Faktoren unterschieden, z.B. die //Phonetische Kodierungs-Analyse oder die Lokalisierung von Geräuschen//.+**Auditive Verarbeitung (Ga):**  Fähigkeit, auditive Reize wahrzunehmen, zu analysieren, zu unterscheiden und kognitive Manipulationen mit ihnen vorzunehmen. Ga  schließt nicht das Sprachverständnis ein, das der kristallinen Intelligenz (Gc) zugeordnet ist. Auf Schicht 1 werden 14 Faktoren unterschieden, z.B. die Phonetische Kodierungs-Analyse oder die Lokalisierung von Geräuschen.
  
-**Langzeitspeicherung und -abruf (Glr):**  Fähigkeit, Informationen langfristig abzuspeichern und erfolgreich abzurufen. Hierzu gehören unter anderem semantische und lexikalische Wortflüssigkeit, Lernen von Wortlisten, Paarassoziationslernen. Im Gegensatz zu Gc geht es hier nicht um den Umfang des bereits erworbenen Wissens, sondern um die //Effizienz//  der Speicherung und des Abrufs aus dem Langzeitgedächtnis.+**Langzeitspeicherung und -abruf (Glr):**  Fähigkeit, Informationen langfristig abzuspeichern und erfolgreich abzurufen. Hierzu gehören unter anderem semantische und lexikalische Wortflüssigkeit, Lernen von Wortlisten, Paarassoziationslernen. Im Gegensatz zu Gc geht es hier nicht um den Umfang des bereits erworbenen Wissens, sondern um die Effizienz  der Speicherung und des Abrufs aus dem Langzeitgedächtnis.
  
-**Verarbeitungsgeschwindigkeit (Gs):**  Fähigkeit, kognitive Prozesse schnell, flüssig und automatisiert auszuführen. Gs wird typischerweise mit Aufgaben erfasst, die weniger komplexe kognitive Leistungen unter Zeitdruck verlangen. Auf Schicht 1 finden sich fünf Faktoren, z. B. //Wahrnehmungsgeschwindigkeit, Semantische Verarbeitungsgeschwindigkeit, Geschwindigkeit der einfachen Zahlenverarbeitung//.+**Verarbeitungsgeschwindigkeit (Gs):**  Fähigkeit, kognitive Prozesse schnell, flüssig und automatisiert auszuführen. Gs wird typischerweise mit Aufgaben erfasst, die weniger komplexe kognitive Leistungen unter Zeitdruck verlangen. Auf Schicht 1 finden sich fünf Faktoren, z. B. Wahrnehmungsgeschwindigkeit, Semantische Verarbeitungsgeschwindigkeit, Geschwindigkeit der einfachen Zahlenverarbeitung.
  
-**Reaktionsgeschwindigkeit (Gt):**  Fähigkeit, auf elementare Aufgabenstellungen schnell zu reagieren (z.B. einfache Reaktionszeit, Wahlreaktionszeit). Gt bezieht sich auf die Geschwindigkeit, mit der unmittelbar auf einen Reiz oder eine einfache Entscheidungsaufgabe reagiert wird (Sekunden oder Sekundenbruchteile), während Gs erfasst, ob eine Person eine einfache Aufgabe über relativ längere Zeit (i. d. R. mehrere Minuten) zügig bearbeiten kann. Schicht 1 umfasst die drei Faktoren //Einfache Reaktionszeit, Wahlreaktionszeit und Geschwindigkeit bei mentalen Vergleichen//.+**Reaktionsgeschwindigkeit (Gt):**  Fähigkeit, auf elementare Aufgabenstellungen schnell zu reagieren (z.B. einfache Reaktionszeit, Wahlreaktionszeit). Gt bezieht sich auf die Geschwindigkeit, mit der unmittelbar auf einen Reiz oder eine einfache Entscheidungsaufgabe reagiert wird (Sekunden oder Sekundenbruchteile), während Gs erfasst, ob eine Person eine einfache Aufgabe über relativ längere Zeit (i. d. R. mehrere Minuten) zügig bearbeiten kann. Schicht 1 umfasst die drei Faktoren Einfache Reaktionszeit, Wahlreaktionszeit und Geschwindigkeit bei mentalen Vergleichen.
  
 **Quantitatives Wissen (Gq):** Umfang und Tiefe des Wissens im Bereich von Zahlen und elementarer Mathematik. Hervorzuheben ist, dass hiermit das Wissen einer Person in diesem Bereich gemeint ist, nicht ihre Fähigkeit zum mathematischen Schlussfolgern, die der fluiden Intelligenz (Gf) zugeordnet wird. **Quantitatives Wissen (Gq):** Umfang und Tiefe des Wissens im Bereich von Zahlen und elementarer Mathematik. Hervorzuheben ist, dass hiermit das Wissen einer Person in diesem Bereich gemeint ist, nicht ihre Fähigkeit zum mathematischen Schlussfolgern, die der fluiden Intelligenz (Gf) zugeordnet wird.
wsd/diagn_methoden_koerperfunktionen/chc.txt · Zuletzt geändert: 2024/10/28 14:13 von Romina Rauner