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wsd:verhalten:diagnverfahren:zeichngestv

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wsd:verhalten:diagnverfahren:zeichngestv [2021/12/13 10:50] Philipp Staubitzwsd:verhalten:diagnverfahren:zeichngestv [2023/05/05 10:44] Romina Rauner
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 [[wsd:verhalten:diagnverfahren|< zurück zur Übersicht]] [[wsd:verhalten:diagnverfahren|< zurück zur Übersicht]]
-===== Zeichnerische Gestaltungsverfahren===== 
  
-**Zitiervorschlag:** : Kopp, S. (2021). "Zeichnerische Gestaltungsverfahren". Abgerufen von URL [[:wsd:verhalten:diagnverfahren:zeichngestv|https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:verhalten:diagnverfahren:zeichngestv]], [[https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcode|CC BY-SA 4.0]]+====== Spielerische Gestaltungsverfahren======
  
 +Zitiervorschlag: Kopp, S. & Offermann, J. (2022): "Spielerische Gestaltungsverfahren". Abgerufen von URL [[:wsd:verhalten:diagnverfahren:spgestv|https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:verhalten:diagnverfahren:spgestv]], [[https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcode|CC BY-SA 4.0]]
  
 ===== Allgemeine Informationen ===== ===== Allgemeine Informationen =====
-{{tablelayout?colwidth="300px,800px"}} 
  
-^Allgemeine Beschreibung|Zeichnerisches Gestalten bietet eine sehr gute Möglichkeit in angstfreier Atmosphäre Kontakt zum jungen Menschen jeden Alters aufzunehmenzu interagieren und nonverbal zu kommunizieren. Dadurch ist es leichter, Emotionen auszudrücken und belastende Situationen darzustellen. Zeichnen kommt dem Ausdruckswillen von Kindern und auch Jugendlichen entgegen und regt so zu spontaner und kreativer Gestaltung an.|+{{tablelayout?colwidth="250px,850px"}}
  
-^Ziele|Ziele sind individuell zu formulieren, da eine [[:wsd:verhalten:diagnverfahren:zeichngestv2|große Bandbreite an Themen]] bearbeitet werden kann.\\ Erste Zielsetzungen des Diagnostikers können sein:\\ - Einen Kontakt anbahnen, eine tragfähige Beziehung aufbauen,\\ - Einen ersten Eindruck über psychomotorische Entwicklung und Kreativität gewinnen,\\ - Einen ersten Eindruck über Formauffassung und Symbolisierungsfähigkeit gewinnen,\\ - Interessensfelder und Themenfelder erkunden.\\ - Gefühle und Ideen ausdrücken\\ - Geeigneten Wortschatz aufbauen, Affekte regulieren\\ - Einschneidende Erlebnisse bearbeiten\\ - Umgang mit Krisen und Konflikten ermöglichen\\ - Motivation und Selbstwertgefühl steigern\\ - Eigene Ressourcen entdecken\\ - Angemessene Interaktion und Kommunikation üben.|+^Ziel|Spielerisches Gestalten bietet die Möglichkeit informell Kontakt zum jungen Menschen aufzunehmen, zu triangulieren und nonverbal zu kommunizieren. Dadurch ist es leichter, Emotionen auszudrücken und belastende Situationen darzustellen. \\ Ziele sind individuell zu formulieren, da eine große [[wsd:didaktisierung:situatives_handeln_ideensammlung:spgestv2|Bandbreite an Themen]] bearbeitet werden kann (TF 1, TF 2, TF 4, TF 7). \\ Erste Zielsetzungen des Diagnostikers können sein: \\ - eine tragfähige Beziehung aufbauen \\ -den Umgang des Kindes mit Gegenständen beobachten \\ - einen ersten Eindruck über seine Kommunikation und Symbolisierungsfähigkeit gewinnen \\ - Interessensfelder und Themenfelder des Kindes erkunden.
 +^Kurzbeschreibung|**Diagnostischer Anwendungsbereich** \\ Erforderlich für das Anwenden sind grundlegende Kenntnisse über die [[wsd:didaktisierung:situatives_handeln_ideensammlung:entw_spv|Entwicklung des Spielverhaltens]] und dessen Funktion sowie über die [[wsd:didaktisierung:situatives_handeln_ideensammlung:allg_bed_spv|allgemeine diagnostische Bedeutung spielerischer Gestaltungsverfahren]]. \\ **Grenzen der Anwendung** \\ Nur die oben angegeben Ziele sind zulässig. Für klinische Diagnosen ist eine psychologische / psychiatrische Abklärung zwingend notwendig.| 
 +^Altersbereich |Für jedes Alter einsetzbar. Je nach Alter des Kindes oder Jugendlichen müssen die Materialien und Themen ausgewählt werden.| 
 +^Hinweise zur Durchführung|Grundstufe: \\ - Geschützter Raum mit diversen ansprechenden Materialien: bspw. Playmobilfiguren, Bausteine, Möbel und Gestaltungsmaterial) \\ - Offene Begrüßung und dann sanfte Aufforderung zur Beschäftigung mit den Spielmaterialien, mit eigenen Spielhandlungen als Beispiel dienen \\ - Im weiteren Verlauf über das Geschehen ins Gespräch kommen: Was hast du gebaut?, Wer sind die Figuren? Was machen sie da? usw. \\ - Beide spielen und erweitern die Szene, finden neuen Wörter, um Gefühle auszudrücken \\ - Finden spielerische Variationen der Szene|
  
-^Diagnostischer Anwendungsbereich|Erforderlich für das Anwenden sind grundlegende Kenntnisse über die [[:wsd:verhalten:diagnverfahren:zeichngestv3|Entwicklung der zeichnerischen Kompetenzen]] und die Funktionen des Zeichnens sowie über die [[:wsd:verhalten:diagnverfahren:zeichngestv4|allgemeine diagnostische Bedeutung]] (LINK s.u.) zeichnerischer Gestaltungsverfahren.\\ \\ Zeichnerische Gestaltungsverfahren unterstützen die Bildung von Eingangs-Hypothesen unter anderem zur biografischen Entwicklung TF1, sowie zu Familiendynamik ([[wsd:verhalten:themen:themenfeld2:kategorie2Themenfeld 2]]), Peerbeziehungen ([[wsd:verhalten:themen:themenfeld7:kategorie2| Themenfeld 7]]), Selbst ([[wsd:verhalten:themen:themenfeld3:kategorie2| Themenfeld 3]]) und individuelle Voraussetzungen ([[wsd:verhalten:themenfeld:4diagn_methoden| Themenfeld 4]]).\\ \\ Es sind häufig erste Einsichten ohne viel Aufwand möglich.|+[[wsd:archiv:themenfelder_verhalten|> Themenfelder und Themen]]\\ 
 +[[wsd:verhalten:diagnverfahren|> Gesamtübersicht diagnostische Verfahren]]
  
-[[wsd:verhalten:themenfeld:1hinweise|Hinweise zur Didaktisierung im Themenfeld biografische Entwicklung]]+----
  
 +===== Literatur =====
  
 +Wienand, F. (2019). Projektive Diagnostik bei Kindern, Jugendlichen und Familien – Grundlagen und Praxis. Ein Handbuch. Stuttgart, Kohlhammer - GmbH. 2. Auflage.
  
-^Spiel und psycho-dynamische Entwicklung|Die Entwicklung des kindlichen Spiels wird den Entwicklungsphasen der Libido zugeordnetDie Entwicklung verläuft über das affektiv-motorische Interaktionsschema hin zu ersten BeziehungsspielenHier entstehen erste Symbolisierungen. Es erfolgt ein Wechsel zwischen aktiver und passiver Rolle.\\ \\ Danach erfolgt die Erweiterungen von der Dyade zur Triademittels  Rollenspielen aus der Welt der ErwachsenenSomit sind regressive und progressive Tendenzen gleichzeitig aktiv.\\ \\ Die letzte Phase ist geprägt von Regelspielen. Ziele hierbei sind:\\ - Gegenseitige Verständigung um Absprachen,\\ - Regeln, Verlässlichkeit,\\ - Bindung an eine Gruppe von Gleichaltrigen\\ - Auseinandersetzungen mit Leistungsanforderungen und Regeln\\ - Gewissensbildung und stabile Identität| +Gingelmaier, S., Schwarzer, N& SchiefeleC(2020)Emotionale und soziale Aspekte des Spiels im Kontext von Symbolisierungsfähigkeit. Frühförderung interdisziplinär, 38 (2), in Bearbeitung
-^Funktion des kindlichen Spiels|- Spiel stellt vor der Sprache frühe Form der Verwendung von Symbolik und Kommunikation dar\\ - Konstitutive Elemente (Oerter 2011sind: ZweckfreiheitKonstruktion neuer Realität, Ritualisierung\\ - Durch Spiel möglich: Imagination, Phantasie und Kreativität und Entwicklung von Kognition\\ - Spiel ermöglicht das Erleben von Selbstwirksamkeit und Erprobung von Rollen und Austesten von Grenzen, Erleben von Glück und Kontrolle\\ - Spielen hat hohe Bedeutung für affektive Regulation bei Kindern, Jugendlichen sowie Erwachsenen\\ - Externalisierungen und Bewältigung einschneidender Erfahrungen in einem geschützten Rahmen\\ - Vorwegnahme zukünftiger Ereignisse möglich\\ - Ausgleich eigener Mängel und Defizite\\ - Steigerung des Selbstwertgefühls durch Identifikation mit starken Rollen\\ - Identitätsverständnis in Bezug zu anderen: Verankerung in seiner personalen Umwelt\\ - Für Jugendliche und Erwachsene bietet das Spielen eine ausgezeichnete Gelegenheit zur Regression, Entspannung und Erholung von hohen kognitiven alltäglichen Anforderungen.| + 
-^Allgemeine diagnostische Bedeutung|Unabhängig von der Zielstellung können folgende Aspekte in jeder Situation beobachtet werdenwelche dann wiederum direkte Hinweise auf Bildungsangebote geben.\\ \\ **Formale Aspekte**\\ - KreativitätFarbenfreudigkeitSinn für RealitätGestaltungsreichtumPhantasie\\ - Umgang mit dem Material\\ - FlexibilitätInitiativeEnergie, Unsicherheit, Temperament\\ Sensomotorische Kompetenzen\\ - Entwicklungsstand und Reifegrad von KognitionAffektkontrolle, Kohärenz von Denken, Fühlen und Handeln, Differenziertheit, Mentalisierungsfähigkeit, Konzentration, Symbolisierungsfähigkeit\\ \\ **Inhaltliche Aspekte**\\ - Aktuelle Motive und Bedürfnisse (Bindung, Selbstwirksamkeit, Orientierung, Autonomie, Sicherheit, belastende Ereignisse, aktuelle Gefühlslage, aufgestaute Gefühle)\\ - Befürchtungenaktuelle Themen, Wünsche, Konflikte\\ - Sprachliche Äußerungen|+SchiefeleC., MenzM.SchwindtN. & GingelmaierS. (2020). Spielen als konkrete Methode: Zwei sich ergänzende Praxisbeispiele aus den Bereichen KommunikationSprache und sozial-emotionale Frühförderung. Frühförderung interdisziplinär38 (2), in Bearbeitung.
  
-[[wsd:archiv:themenfelder_verhalten|> Themenfelder und Themen]]\\ 
-[[wsd:verhalten:diagnverfahren|> Gesamtübersicht diagnostische Verfahren]] 
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-Layout und Gestaltung: Philipp Staubitz, Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Freiburg, Abtl. Sonderpädagogik 
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 +Layout und Gestaltung: Christian Albrecht, Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) Baden-Württemberg
wsd/verhalten/diagnverfahren/zeichngestv.txt · Zuletzt geändert: 2023/05/05 10:46 von Romina Rauner