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P-ITPA (Potsdam-Illinois Test für Psycholinguistische Fähigkeiten)

Zitiervorschlag: Stecher, M. (2019). „P-ITPA“. Abgerufen von URL: https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:diagn_methoden_koerperfunktionen:p-itpa, CC BY-SA 4.0

Quelle: https://www.testzentrale.de

Name P-ITPA (Potsdam-Illinois Test für Psycholinguistische Fähigkeiten)
Autor:innen Esser, G. & Wyschkon, A.
Testkategorie Sprachtest / Sprachentwicklungstest
Aktuelle Auflage 2010
Normiert im Altersbereich 4;0 – 11;5 Jahre
Zielgruppe Kinder und Jugendliche im Alter von 4;0-11;6 Jahren
Zielfertigkeiten (lt. Manual) - Verbale Intelligenz
- Wortschatz
- Expressive Sprache
- Phonologische Bewusstheit
- Verbales Kurzzeitgedächtnis
- Lesen (sinnhaft und sinnfrei)
- Rechtschreibung (sinnhaft und sinnfrei)
CHC-Zuordnung - Kurzzeitgedächtnis (Gsm)
- Phonologische Bewusstheit (Ga)
- Kristalline Fähigkeiten (Gc)
Zuordnung 4-Felder-Modell des Schriftspracherwerbs - Lesetechnik & Leseverwendung (Untertest 7)
- Schreibtechnik (Untertests 8 & 9)
Testtheoretische Grundlagen P-ITPA orientiert sich, aktuellen Forschungsergebnissen entsprechend, am Komponentenmodell der Sprache von Grimm. Fokussiert wird ausschließlich die linguistische Kompetenz mit ihren Komponenten Phonologie, Lexikon, Morphologie und Syntax. Dabei werden im Rahmen von neun Untertests (UT) sowohl laut- wie auch schriftsprachliche Fähigkeiten und Fertigkeiten betrachtet.
Zugangsfertigkeiten - Sprachverständnis
- Sehen
- Sprechen
Speed-Komponente keine
Gefährdungen der Testfairness keine Angabe im Manual.
Zulässige Adaptionen (lt. Manual) keine Angabe im Manual
Auswertungen Die Auswertung erfolgt zum einen auf der Untertestebene und zum anderen durch die Bildung zusammenfassender Skalen für:
- Allgemeine Sprachentwicklung bzw. Schriftsprach-entwicklung
- Expressive Sprache
- Auditives Kurzzeitgedächtnis
- Phonologische Bewusstheit
- Lesen
Normstichprobe Die Normierung erfolgte an einer großen und für die Bundesrepublik repräsentativen Stichprobe.
Zeitaufwand Im Vorschulalter sind ca. 20 bis 35 Minuten, im Grundschulalter durch das Hinzukommen des schriftsprachlichen Bereiches zwischen 40 und 60 Minuten zu veranschlagen.
Umfeldstrukturierung keine Angabe im Manual
Testmaterial- Handbuch
- 1 Protokollbogen Kindergartenversion
- Je 1 Protokollbogen Schülerversion I – III
- Je 1 Schülerheft 1 – 4
- Je 1 Auswertungsbogen Schülerheft 1 – 4
- 1 Satz Lesekärtchen
- 1 Vorlagenmappe UT-3
- 1 Vorlagenmappe UT 5.1
Deutschkenntnissenotwendig
Kurzdarstellung der/des Kerntests Untertest 1: Analogien:
Ergänzen des letzten Worts in 52 Sätzen. Beispiel: „Ein Riese ist groß, ein Zwerg ist…“

Untertest 2: Wortschatz:
Nennen von 51 Objekten, von denen eine Eigenschaft vorgegeben wird. Beispiel: „Ich denke an etwas, das hat einen Rüssel. Was könnte das sein?“

Untertest 3: Grammatik
Grammatisch korrektes Ergänzen von 57 Sätzen, Plural-, Steigerungs-, Vergangenheitsformen usw. Beispiel: „Das ist ein Klavier, das sind zwei …“

Untertest 4: Sätze-Nachsprechen
Nachsprechen von 49 semantisch inkorrekten Sätzen. Beispiel: „Hunde bellen fröhliche Lieder.“

Untertest 5: Phonologische Bewusstheit
a) Reimen: unter 3 Wörtern dasjenige Wort erkennen, das sich mit einem vorgegebenen reimt. Beispiel: „Was reimt sich auf Seil? Sack, Pfeil, Bein?“
b) Vokale ersetzen: in 22 Wörtern Vokale ersetzen. Beispiel: „Mach aus dem ‚o‘ in ‚Hose‘ ein ‚a‘.“
c) Konsonanten-Auslassen: in 22 Wörtern Konsonanten oder Silben auslassen. Beispiel: „Sag mal Gras ohne ‚r‘.“

Untertest 6: Reimfolgen
Nachsprechen von 21 sich reimenden Wortfolgen aus 2-6 Wörtern. Beispiel: „Baum-Raum-Traum.“

Untertest 7: Lesen
Vorlesen von 56 sinnvollen und 24 sinnlosen Wörtern. Beispiele (je nach Alter der Kinder): „Zaun“, „als“ / „Fernseher“, „Letzter“ / „kixol“, „hikabaffer“

Untertest 8: Rechtschreibung sinnvoll
Schreiben von 10-18 Wörtern auf Diktat (4 Schwierigkeitsstufen)

Untertest 9: Rechtschreibung sinnfrei
Schreiben von 11 Pseudowörtern auf Diktat. Beispiel: „Sau-ko-ri-la“
Erfahrungen mit dem Testverfahren - Ansprechendes Testmaterial, übersichtliche Protokollbögen mit Einstiegs- und Abbruchkriterien
- Der P-PITPA enthält keine Untertests zur rezeptiven Sprache
- Hinweise auf einen etwaigen mehrsprachigen Hintergrund der Normstichprobe wären wünschenswert, zumal davon ausgegangen werden kann, dass das Verfahren auch bei dieser Klientel zum Einsatz kommen wird.

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Layout und Gestaltung: Christian Albrecht, Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) Baden-Württemberg