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LiSe-DaZ

Zitiervorschlag: Stecher, M. (2019). „LiSe-DaZ“. Abgerufen von URL: https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:diagn_methoden_koerperfunktionen:lise-daz, CC BY-SA 4.0

lise_daz.jpg

Quelle: https://www.testzentrale.de

Name LiSe- DaZ (Linguistische Sprachstandserhebung Deutsch als Zweitsprache)
Autor:innen Schulz, P. & Tracy, R.
Aktuelle Auflage 2015
Testkategorie Sprachtest / Sprachentwicklungstest
Zielgruppe Das Verfahren kann sowohl bei Kindern mit Deutsch als Erstsprache im Alter von 3;0 bis 6;11 Jahren sowie bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache (DaZ) von 3;0 bis 7;11 Jahren eingesetzt werden.
Normiert im Altersbereich 3;0-7;11 Jahre
Zielfertigkeiten (lt. Manual) Sprachproduktion:
- Satzklammer
- Subjekt-Verb-Kongruenz
- Wortklassen
- Kasus

Sprachverständnis:
- Verstehen von Verbbedeutungen
- Kasus
- Verstehen von W-Fragen
CHC-Zuordnung Kristalline Fähigkeiten (Gc)
Testtheoretische Grundlagen Aktuellen Erkenntnisse der Linguistik, der Spracherwerbs- und der Mehrsprachigkeitsforschung.
Zugangsfertigkeiten - Hören
- Sehen
Speed-Komponente keine
Gefährdungen der Testfairness keine Angabe im Manual
Zulässige Adaptionen (lt. Manual) keine Angabe im Manual
Auswertungen Die Auswertung erfolgt, indem die erreichten Punktzahlen zusammengezählt und in Tabellen – getrennt für jeden einzelnen Untertest – in T-Werte und Prozentränge bzw. Prozentangaben (Untertests zum Sprachverständnis) umgewandelt werden. Es müssen neben dem Alter des Kindes noch die Anzahl der Kontaktmonate mit der deutschen Sprache berücksichtigt werden.
Normstichprobe Der LiSe-DaZ wurde an 912 Kindern normiert (609 DaZ- und 303 DaM-Kinder), differenziert nach Alter in Jahresschritten und Deutschkontaktdauer.
Zeitaufwand In Abhängig vom Alter des Kindes 20 bis 30 Minuten.
Umfeldstrukturierung Im Manual wird wird (für die Auswertung) ein Audio- oder Videogerät zum Aufzeichnen der kindlichen Äußerungen empfohlen.
Testmaterial Manual, Protokollbögen, Lexikon- und Bildkarten, Handpuppe, Box
Deutschkenntnisse notwendig
Kurzdarstellung der/des Kerntests LiSe-DaZ umfasst zwei Bereiche: Sprachproduktion (Untertests 2-5) und Sprachverständnis (Untertests 1, 6, 7). Die Reihenfolge, in der die einzelnen Untertests durchzuführen sind, ist vorgegeben:

Untertest 1: Verstehen der Verbbedeutung
Eine Bilderfolge aus zwei Fotos stellt eine Alltagshandlung dar. Das linke Bild zeigt die Ausgangssituation. Nachdem es betrachtet und vom Testleiter beschrieben wurde, wird das rechte Bild aufgedeckt. Daraufhin folgt eine Frage, die vom Kind mit „ja“ oder „nein“ beantwortet werden soll. Beispiel: Das Foto links zeigt eine weibliche Hand, die ein gefülltes Glas hält. Das Foto rechts zeigt das leere Glas, die Hand ist nicht mehr zu sehen. Die Frage des Testleiters lautet: „Hat sie‘s ausgetrunken?“. Überprüft wird in diesem Untertest das Verständnis für prozessorientierte Verben (z.B. trinken) und endzustandsorientierte Verben (z.B. austrinken).

Untertest 2: Satzklammer
Dem Kind werden insgesamt 18 Fragen zu den Bildern einer Bildergeschichte gestellt, die mit Aussagesätzen (also nicht mit ja oder nein) zu beantworten sind. Relevant für die Auswertung ist die Position des Verbs im Satz. Jede Antwort wird einer von vier Entwicklungsstufen zugeordnet.

Untertest 3: Subjekt-Verb-Kongruenz
Dieser Untertest wird nur durchgeführt, wenn in Untertest 2 mindestens die Stufe III erreicht wurde. Es wird überprüft, ob das Kind in seinen Aussagen Subjekt und Verb grammatisch richtig in Übereinstimmung gebracht hat (z.B. die richtige Formulierung: „Die Kinder spielen mit dem Ball.“; falsche Formulierung: „Die Kinder spielt mit dem Ball.“).

Untertest 4: Wortklassen
Die vom Kind geäußerten Wörter werden bestimmten Wortklassen zugeordnet und ausgezählt. So wird überprüft, ob das Kind verschiedene Wortklassen kennt, die für den Aufbau von Sätzen wichtig sind. Hierzu gehören zum Beispiel Vollverben (z.B. spielen, essen), Hilfsverben (z.B. haben) oder Modalverben (z.B. können, müssen), daneben auch Konjunktionen (z.B. dass, wenn) und Präpositionen (z.B. auf, unter).

Untertest 5: Kasus
Acht Fragen, die dem Kind zu der Bildergeschichte gestellt wurden, erfordern bestimmte Kasusformen (viermal Akkusativ, fünfmal Dativ). Die richtig gebildeten Formen werden gezählt.

Untertest 6: Verstehen von W-Fragen
Das Kind soll zu insgesamt zehn Abbildungen Wer-, Wem-, Wen-, Womit- und Wann-Fragen beantworten. Auf diese Weise wird überprüft, ob das Kind Fragen nach unterschiedlichen Satzgliedern (z.B. Fragen nach dem Subjekt oder Objekt) verstehen kann.

Untertest 7: Verstehen von Negationen
Bei diesem Untertest hat das Kind die Aufgabe, zu bewerten, ob Verneinungssätze ein Bild zutreffend beschreiben oder nicht. Bewertet wird die Anzahl der richtigen Einschätzungen. Mit dem Untertest wird festgestellt, ob ein Kind versteht, ob Verneinungen auf bestimmte Situationen zutreffen oder nicht.
Erfahrungen mit dem Testverfahren Nicht dokumentiert

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Layout und Gestaltung: Christian Albrecht, Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) Baden-Württemberg