Zitiervorschlag: Trayer, N. (2023). „PFK 9-14“. Abgerufen von URL https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:verhalten:diagnverfahren:pfk, CC BY-SA 4.0
Zitiervorschlag zur aktuellen Auflage | Seitz, W.; Rausche, A. (2019): PFK 9–14. Persönlichkeitsfragebogen für Kinder zwischen 9 und 14 Jahren (5., überarbeitete und neu normierte Auflage). Göttingen, Hogrefe. |
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Zielgruppe | Kinder und Jugendliche |
Altersspanne | 9 bis 14 Jahre |
Normiert / nicht normiert | Normiert |
Selbsteinschätzung / Fremdeinschätzung | Selbsteinschätzung zur Erfassung von Persönlichkeitsmerkmalen |
Um was für eine Art Verfahren handelt es sich? | Quantitativ, standardisiert, normiert |
Anwendungsfelder | Der PFK 9-14 dient dazu, ein Abbild der sozialen Kompetenzen eines Kindes oder eines Jugendlichen zu erhalten. Anwendung findet er daher insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, die Auffälligkeiten im Bereich der Sozialkompetenzen zeigen. Mögliche Verwendungsfelder: - Erziehungs- und schulpsychologische Beratung - Kinder- und Jugendpsychiatrie - Früherkennung von potenziell verhaltensauffälligen Kindern - Forensisch-psychologische Begutachtung - Therapieverlaufskontrolle |
Welche Bereiche werden durch Teilergebnisse und Gesamtergebnisse in den Blick genommen? | Verhaltensstile (VS) - Emotionale Erregbarkeit (VS1) - Fehlende Willenskontrolle (VS2) - Extravertierte Aktivität (VS3) - Zurückhaltung / Scheu im Sozialkontakt (VS4) Motive (MO) - Bedürfnis nach Ich-Durchsetzung, Aggression und Opposition (MO1) - Bedürfnis nach Alleinsein und Selbstgenügsamkeit (MO2) - Schulischer Ehrgeiz (MO3) - Bereitschaft zu sozialem Engagement (MO4) - Neigung zu Gehorsam und Abhängigkeit gegenüber Erwachsenen (MO5) - Maskulinität der Einstellung (MO6) Selbstbildaspekte (SB) - Selbsterleben von allgemeiner (existenzieller) Angst (SB1) - Selbstüberzeugung von eigenen Meinungen, Entscheidungen und Planungen (SB2) - Selbsterleben von Impulsivität (SB3) - Egozentrische Selbstgefälligkeit (SB4) - Selbsterleben von Unterlegenheit gegenüber anderen (SB5) Anhand der Ergebnisse der Primärdimensionen kön-nen die Ergebnisse für 4 Sekundärfaktoren abgeleitet werden: - Derb-draufgängerische Ich-Durchsetzung - Emotionalität (Angst) - Aktives Engagement - Selbstgenügsame soziale Isolierung. |
Kurze Beschreibung der Subtests | Anhand der insgesamt 180 Items werden 15 Primärdimensionen der drei Äußerungsbereiche (VS, MO, SB) in den Blick genommen. Pro Primärdimension gibt es 12 dichotom zu beantwortende Items (überwiegend: stimmt – stimmt nicht). |
Welche Bezüge bestehen zu den WSD-Themenfeldern? | Themenfeld 3: Selbst Themenfeld 4: Individuelle Voraussetzungen |
Welche Bezüge bestehen zu den WSD-Theorien? | - Entwicklung des Selbst, - Selbst-Konzepte Persönlichkeitstheorien (OCEAN-Modell, …) - Risiko- und Schutzfaktoren - Bedürfnisse, Motive und Motivation (Maslow, …) |
Normstichprobe | Die überarbeitete Fassung (2019) umfasst Normdaten welche auf einer Stichprobe von 3229 Schüler:innen aus allen Bundesländern, mit Ausnahme des Bundeslandes Thüringen, basieren. |
Testmaterial | Manual, 5 Testhefte VS, 5 Testhefte MO, 5 Testhefte SB, Schablone VS, Schablone MO, Schablone SB, 5 Ergebnisblätter und Mappe |
Kosten | 277€ |
Bezugsquelle | https://www.testzentrale.de/shop/persoenlichkeitsfragebogen-fuer-kinder-zwischen-9-und-14-jahren-90066.html |
Zugangsfertigkeiten | keine |
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Deutschkenntnisse | erforderlich |
Speed-Komponente | keine |
Gefährdung der Testfairness | Proband:in sollte allein und ohne Störungen den Fragebogen bearbeiten können. Ggf. bei Gruppentestung auf ausreichende Größe des Testraumes achten, um eine testgemäße Sitzordnung zu ermöglichen. Testleiter:in sollte sich vor der Durchführung der Testung bzgl. des Lese- und Vorstellungsvermögens der zu befragenden Personen Informationen einholen. |
Gibt es besondere Anforderungen in Bezug auf die Testdurchführung? | Bei jüngeren Testpersonen empfiehlt es sich, den dichotomen Antwortmodus beispielhaft zu demonstrieren. |
Zulässige Anpassungen in der Testdurchführung | Einzel- oder Gruppentestungen möglich |
Zeitaufwand in Durchführung und Auswertung | Pro Testteil liegt die Bearbeitung in der Regel bei 15 Minuten. Als Gesamtzeit für alle drei Teile genügen meist 30 Minuten. Die Auswertung mittels der Schablonen erfordert wenige Minuten. Die Interpretation der Ergebnisse hingegen benötigt mehr Zeit. |
Wie funktioniert die Auswertung? | Für die 15 Primärdimensionen können durch Aufsummierung der mit „stimmt“ beantworteten Fragen die Rohwerte ermittelt werden. Dazu werden im Testkoffer entsprechende Folien bereitgestellt. Die Rohwerte lassen sich anhand der Normtabellen in Prozentränge und T-Werte umwandeln. Hierbei liegt sowohl die Tabelle für die gesamte Normierungsstichprobe als auch gesonderte Tabellen nach Geschlecht, Altersgruppe und Schulform bei. Erhaltene T-Werte und Prozentränge könne auf einem gesonderten Ergebnisbogen protokolliert und in Profildiagramme eingetragen werden. Neben den Primärdimensionen können auch Sekundärdimensionen gebildet werden. Für diese liegen ebenfalls entsprechende Normtabellen, ein gesondertes Ergebnisblatt und Interpretationshinweise bei. |
Welche Form haben die Ergebnisse? | - Prozentrang - T-Werte - Subjektive Interpretation |
Welche Anregungen zur Ergebnisinterpretation erhält man? | Die Items sind verständlich und klar formuliert. Test-durchführung und -auswertung sind sehr anwender:innenfreundlich. Das Manual bildet verschiedenste theoretische Hin-tergründe detailliert ab. Allerdings kann durch die hohe Fülle an Interpretationshinweisen die Interpretationsobjektivität als kritisch betrachtet werden. |
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Layout und Gestaltung: Christian Albrecht, Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) Baden-Württemberg