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wsd:lesen_schreiben:reber

Vierfeldermodell des Schriftspracherwerbs nach Reber

Zitiervorschlag: Stecher, M., Rauner, R. (2021). „Vierfeldermodell des Schriftspracherwerbs nach Reber“. Abgerufen von URL: https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:lesen_schreiben:reber, CC BY-SA 4.0

Das Vierfelder-Modell des Schriftspracherwerbs (nach Reber) berücksichtigt beim Lesen und Schreiben sowohl den kommunikativen als auch den technischen Aspekt. Das Vierfelder-Modell bietet somit die Möglichkeit, die Lese- und Schreibkompetenzen eines Kindes strukturiert abzubilden. Die in der folgenden Abbildung aufgeführten sprachlichen Bereiche (Pragmatik, Wortschatz, Grammatik, Phonologie) nehmen auf die unterschiedlichen Felder (Schreibverwendung, Leseverwendung, Schreibtechnik, Lesetechnik) Einfluss. In ihrer Interaktion sind sie Basis für einen erfolgreichen Schriftspracherwerb


Vierfeldermodell nach Reber

Vierfeldermodell nach Reber Zitiervorschlag: Grafik „Vierfeldermodell nach Reber“ von Albrecht, C. (2021) nach Reber, K. (2017). Abgerufen von URL: https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:lesen_schreiben:reber#vierfeldermodell_nach_reber, CC BY-SA 4.0


In der folgenden Tabelle sind am Beispiel Schwarzschrift (Orthografische Stufe) den vier Feldern die für diesen Bereich und diese Entwicklungsstufe relevanten Aktivitäten zugeordnet:

FeldAktivität
Lesetechnik (Automatisiertes Lesen)- Wörter in Einzellaute segmentieren
- Wörter in Silben segmentieren
- Silben zu Wörtern synthetisieren
- Komplexe Konsonant-Vokal-Verbindungen zunehmend sicher und direkt erlesen
- Nutzung des „indirekten“ Leseweges
- Nutzung des „direkten“ Leseweges
- Regelmäßigkeiten der Sprache erkennen
- Wort- und Satzgrenzen erkennen
- Zunehmende Leseflüssigkeit (automatisiertes, genaues, angemessen schnelles und sequenzierendes Lesen)
Leseverwendung (Sinnerfassendes Lesen)- Bei Nichtverstehen gezielt nachfragen (Monitoring)
- Überschriften und Bilder zum Textverstehen nutzen
- Einfache schriftliche Anweisungen richtig umsetzen
- Informationsquellen (z.B. Wörterbuch) nutzen
- Texte sinnentnehmend lesen (Rückgriff auf vorhandenen Wortschatz, grammatische Informationen nutzen)
- Texte „überfliegend“ lesen
- Systematisches Nutzen von Lesestrategien

Elementares Lesen auf Textebene (lokale Kohärenz)
- Bedeutungseinheiten aus Sätzen extrahieren
- Sätze und Satzteile über Kohäsionsmittel (sprachliche Mittel) korrekt verknüpfen (z.B. weil, davor,…)
- Durch Sprach- und Weltwissen Inferenzen herstellen
- Kontinuierliche Texte (Fließtext) und diskontinuierliche Texte (Busfahrplan, Tabelle, Diagramme, …) lesen und verstehen
Schreibtechnik (Richtig schreiben)- Schreibrichtung einhalten
- Stifthaltung
- Kraftdosierung beim Schreiben
- Buchstaben richtig ausführen
- Zunehmende Beachtung von Rechtschreibregeln
- Texte formal überarbeiten
- Zügiges Schreiben in korrekter Schreibweise
Schreibverwendung (Kommunikatives Schreiben)- Freies Schreiben
- Eigene Gedanken sprachlich formulieren (Rückgriff auf vorhandenen Wortschatz)
- Adressatenbezogen schreiben (Verwendung eines adäquaten Wortschatzes, grammatisch korrekt)
- Schreibideen nach einer nachvollziehbaren Logik gliedern
- Texte inhaltlich überarbeiten

Literatur

Reber, K. (2017). Prävention von Lese- und Rechtschreibstörungen im Unterricht. Systematischer Schriftspracherwerb von Anfang an. München Basel: Ernst Reinhardt Verlag


Layout und Gestaltung: Christian Albrecht, Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) Baden-Württemberg

wsd/lesen_schreiben/reber.txt · Zuletzt geändert: 2024/02/26 08:35 von Romina Rauner