Ausgangspunkt ist die Annahmen, dass Konflikte beim Aufeinandertreffen von individuellen Bedürfnissen und gesellschaftlichen Anforderungen entstehen. Die Entwicklungspsychologie geht konkret davon aus, dass eine Persönlichkeit geformt werden kann durch die Konflikte zwischen inneren Antrieben und äußeren Milieubedingungen.
Grundlegendes Ziel verbal-thematischer Verfahren ist es, anhand der Assoziationen, Kommentaren und Erzählungen der Kinder und Jugendlichen erste Hinweise zu erhalten, welche Konflikte sie bewältigen müssen sowie welche aktuellen Themen und Bedürfnisse sie bewegen.
Hierbei wird aber nicht die eigene Person sofort selbst in den Mittelpunkt gerückt. Der junge Mensch kann sich mit einer Hauptfigur identifizieren oder in ein Thema eintauchen und so seine früheren und/oder aktuellen Erfahrungen in einer Geschichte verpacken.
Das beruht auf der Annahme, dass dieser indirekte Weg es den Kindern und Jugendlichen ermöglicht, die innere Zensur zu umgehen, so dass es leichter sein kann über verletzende, beschämende oder traumatische bzw. schwer aushaltbare Themen und Ereignisse zu sprechen.
Eine Grundannahme der tiefenpsychologischen Theorien stützt den indirekten Weg: Diese gehen davon aus, dass Assoziationen Zugriff auf unbewusste und vorbewusste Themen haben. Damit sind Assoziationen eine wichtige Grundlage von Gedächtnis und Denken.
Ein weiterer zugrundeliegender Aspekt ist das Konstrukt des Narrativs: Erzählungen werden durch subjektive Bewertung und Bedeutung gelenkt und dadurch wird ihnen Sinn und Kohärenz verliehen.