Zitiervorschlag: Brandstetter, R., Binder, M. (2020). „Individuelle Fortschritte anerkennen“. Abgerufen von URL: https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:didaktisierung:situatives_handeln_ideensammlung:fortschritte_anerkennen, CC BY-SA 4.0
Ziel | Erhalt und Steigerung der Motivation (TF 4), Wissen des Schülers über eigene Kenntnisse und Fertigkeiten (TF 3, TF 6), Schaffung von Erfolgserlebnissen. |
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Kurzbeschreibung | Maßgeblich für die Leistungs- und/oder Verhaltensbeurteilung ist hier nicht die soziale Bezugsnorm (Mitschüler, Klassenstufe, …) sondern die individuelle Bezugsnorm, d.h. der Schüler erhält individuelle Rückmeldungen. |
Altersbereich | Alle Klassenstufen. |
Anwendungsbereich | Leistungsschwache oder besonders leistungsstarke Schüler:innen. |
Mögliche Anwendungsprobleme und -voraussetzungen: | Die Lehrperson muss der:dem Schüler:in das Prinzip verständlich erläutern. Ein Umdenken auf beiden Seiten ist notwendig, also eine Abkehr vom „Vergleich mit dem Durchschnitt.“ Die Lehrperson sollte Zeit für zusätzliche Gespräche einplanen. |
Hinweise zur Durchführung | Zeigen Sie der:dem Schüler:in in einem Gespräch ihren:seinen momentanen Leistungs- und Entwicklungsstand auf (z.B. verbal, graphisch, …), sprechen Sie über den nächsten Entwicklungsschritt, legen Sie dafür den Zeitraum fest und machen Sie deutlich, wie die:der Schüler:in dies erreichen kann und woran er dies erkennt. 1. Sprechen Sie mit der:dem Schüler:in über ihren:seinen momentanen Leistungs- und Entwicklungsstand. Machen Sie im Gespräch deutlich, dass die Klasse im Leistungsstand und Verhalten heterogen ist und Sie bei einer Schülerin:einem Schüler ein bestimmtes Verhalten bereits voraussetzen und bei einer:einem anderen dieses erst noch mit ihr:ihm erarbeiten müssen. Deshalb kann es dazu kommen, dass ein: Schüler:in für ein bestimmtes Verhalten gelobt wird, ein:e andere:r für dasselbe Verhalten keine besondere Anerkennung erfährt. 2. Legen Sie den nächsten Entwicklungsschritt oder die nächsten Lernziele und den zeitlichen Rahmen fest. Lassen Sie die:den Schüler:in die Ergebnisse des Gesprächs mit seinen eigenen Worten wiederholen. Stellen Sie sicher, dass die:der Schüler:in die Zielabsprache verstanden hat. Die getroffenen Absprachen können beispielsweise vertraglich festgeschrieben werden und/oder in Form eines Tokensystems abgebildet werden. 3. Informieren Sie die Klasse über die individuelle Abmachung mit der:dem Schüler:in (s. hierzu auch Punkt 1). 4. Geben Sie der:dem Schüler:in Rückmeldung, indem Sie direkt Bezug auf die Absprachen nehmen. Die Rückmeldung zum individuellen Fortschritt ist so darzustellen, dass die:der Schüler:in sie versteht. 5. Planen Sie gemeinsam mit der:dem Schüler:in den nächsten Entwicklungsschritt. |
Layout und Gestaltung: Christian Albrecht, Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) Baden-Württemberg