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ELFRA

Zitiervorschlag: Waidmann, A. (2022). „ELFRA“ Abgerufen von URL: https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:diagnostische_methoden:kommunikation:elfra,
CC BY-SA 4.0

Quelle: https://www.testzentrale.de

Name ELFRA (Elternfragebogen für die Früherkennung von Risikokindern)
Autor:innen Grimm, H. & Doil, H. et al
Testkategorie Elternfragebogen
Zielgruppe Die Elternfragebögen sind Screeninginstrumente, die es ermöglichen, schon im Alter von 12 und 24 Monaten Risikokinder für eine Sprachentwicklungsstörung zu identifizieren. Sie dienen für die Früherkennung und für die Erfassung des erreichten Entwicklungsstandes und der Abklärung von Entwicklungsstörungen.
Die standardisierten Elternfragebögen sind als Screeninginstrumente u.a. in der pädiatrischen Praxis im Rahmen der U6 und U7 sehr leicht und schnell einsetzbar.
Die Kurzversion dient der Identifikation von Late Talkers. Bei Kindern mit bekannten Entwicklungsschädigungen (z.B. geistige Behinderung, Autismus-Spektrum, sensorische Behinderungen) können die Elternfragebögen auch noch im höheren Alter eingesetzt werden.
Aktuelle Auflage 2019
Normiert im Altersbereich Keine Normierung
Zielfertigkeiten (lt. Manual) Der Elternfragebogen ELFRA-1 misst bei 12 Monate alten Kindern den erreichten Entwicklungsstand in folgenden Bereichen:
- Sprachproduktion
- Sprachverständnis
- Gesten
- Feinmotorik
Beim Elternfragebogen ELFRA-2 für 24 Monate alte Kinder stehen der produktive Wortschatz sowie die wichtigsten grammatikalischen Entwicklungsschritte im Vordergrund.
Testtheoretische Grundlagen - The MacArthur Communicative Development Inventories (CDI, Fenson et al., 1993)
- AWMF-Leitlinie „Diagnostik von Sprachstörungen“
- Wortschatzliste „The language Development Survey von Rescorla (1989)
- Meilensteine der frühen Sprachentwicklung
Zugangsfertigkeiten Deutschkenntnisse (in Sprache und Schrift)
Speed-Komponente Keine
Gefährdungen der Testfairness Die beiden Elternfragebögen bilden sehr differenziert die erreichten Entwicklungsschritte mit 12 und 24 Monaten ab. Unabhängige empirische Untersuchungen belegen die inhaltliche Validität, die Differenzierungsfähigkeit sowie die prognostische Validität. Ganz besonders wichtig ist, dass zweifelsfrei nachgewiesen wurde, dass die Angaben der Eltern hoch valide sind.
Speziell für die kinderärztliche Praxis liegt eine Kurzform für zweijährige Kinder vor, die in besonders einfacher, schneller und ökonomischer Weise eine zuverlässige und prognostisch valide Sprachentwicklungsdiagnose erlaubt.
Bei Kindern mit Mehrsprachigkeit sollte ein Screening erst ab ca. 3 Jahren durchgeführt werden
Zulässige Adaptionen (lt. Manual) Keine Angaben
Auswertungen Für jede Entwicklungsskala werden Rohwerte ermittelt, die mit den vorgegeben „kritischen Werten“ verglichen werden und folglich eine Aussage darüber getroffen werden kann, ob der kritische Wert unterschritten wird oder nicht.
Normstichprobe Für die Standardisierung wurden 140 Kinder im Alter von 12,18, 24 und 36 Monaten längsschnittlich untersucht.
Zeitaufwand Etwa 10 Minuten
Umfeldstrukturierung Die Elternfragebögen können überall ausgefüllt werden.
Testmaterial - Elternfragebögen
- Manual
Deutschkenntnisse notwendig
Kurzdarstellung der/des Kerntests Elternfragebogen ELFRA-1:
- Der produktive und rezeptive Wortschatz wird für folgende semantische Felder erfragt: Menschen, Tiere, Spielsachen, Körperteile, Essen und Trinken, Möbel und Zimmer, Bekleidung, Fahrzeuge, kleine Haushaltsgegenstände, Draußen, Eigenschaften, Tätigkeitswörter
- Produktion von Lauten und Sprache
- Reaktion auf Sprache
- Gesten
- Feinmotorik

Elternfragebogen ELFA-2:
- Produktiver Wortschatz wird für folgende Bereiche erfragt: Tiere, Fahrzeuge, Spielsachen, Körperteile, Essen und Trinken, Möbel und Zimmer, Bekleidung, Fahrzeuge, kleine Haushaltsgegenstände, Draußen, Menschen, Eigenschaften, Tätigkeitswörter, Satzwörter, Fragewörter, Pronomina, Mengenwörter und Artikel, Präpositionen und Lokalisationen, Hilfsverben und Modalverben, Verbindungswörter, Wörter über die Zeit
- Syntax (Satzstellung): allgemeine Fragen zur Satzentwicklung, Aussagen, Fragen, Satzbeispiele
- Morphologie (Wortform): Besitz, Mehrzahl, Vergangenheitsformen, Endung bei Tätigkeitswörtern
Erfahrungen mit dem Testverfahren Erfüllt die Forderungen zeitlicher und materieller Ökonomie, die an ein Screeninginstrument zu stellen sind:
- schnell durchführbar
- kein aufwändiges Material
-einfach und eindeutig auswertbar

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Layout und Gestaltung: Christian Albrecht, Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) Baden-Württemberg