Zitiervorschlag: Meißner, A. (2022). „DO-BINE“ Abgerufen von URL: https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:diagnostische_methoden:kommunikation:dobine,
CC BY-SA 4.0
Name | DO-BINE (Dortmunder Beobachtungsinstrument zur Interaktions- und Narrationsentwicklung) |
---|---|
Autor:innen | Fried, L. & Lengning, A. et al |
Testkategorie | Sprachtest/Sprachentwicklungstest |
Zielgruppe | Kinder zwischen 4 und 7 Jahren |
Aktuelle Auflage | 2012 |
Normiert im Altersbereich | Keine Normierung |
Zielfertigkeiten (lt. Manual) | - Erfassung der interaktiven Erzählkompetenz - Erstellung von Erzählprofilen, die es erlauben, genau zu beschreiben, auf welcher der Dimensionen Stärken und Schwächen der Kinder liegen |
Testtheoretische Grundlagen | - Basierend auf konsistenten linguistischen und pädagogischen Theorien der Diskurs- und Erzählforschung - Standardisierte Inszenierung eines erzählenswerten Erlebnisses - Auswertung basiert auf Beschreibungsmodell über interaktive Regulation des Erzählprozesses nach Hausendorf und Quasthoff (1996) - Systematisierung der Erzählkompetenzen anhand es Kompetenzmodells von Quasthoff (2006) |
Zugangsfertigkeiten | - Sehen - Hören - Sprechen |
Speed-Komponente | Keine |
Gefährdungen der Testfairness | - Richtet sich an Fachpersonen, die für die Feststellung des Sprachstandes, Sprachförderung im Vorschulalter und im Übergang zur Schule tätig sind. Gründliche Auseinandersetzung mit der Anwendung des Verfahrens notwendig - Zuhörverhalten der erhebenden Person darf nur solche Fragen und Aufforderungen an das Kind erhalten, die klar festgelegt sind, damit Objektivität gewährleistet werden kann |
Zulässige Adaptionen (lt. Manual) | - Keine Screeningfunktion - Ökonomisch: es können nacheinander bis zu fünf Kinder an der Erzählsituation teilnehmen |
Auswertungen | - Orientierung am Kompetenzmodell von Quasthoff (2006): globalstrukturell (Planung und Durchführung der gesamten Erzählung von Anfang bis Ende), globalsemantisch (Fähigkeit, relevante Inhalte zu nennen und so wiederzugeben, dass sie einen sinnvollen Zusammenhang ergeben), globalformal (Fähigkeit, die Struktur der Erzählung sprachlich zu markieren und alle Zusammenhänge sprachlich verdeutlichen zu können) - Ableitung aus schriftlichem Transkript der Erzählinteraktion - Erfassung über Ankreuzverfahren im Protokollbogen - Es dürfen nur diejenigen Kindäußerungen gewertet werden, die auf „erlaubte Zuhörerimpulse“ folgen |
Normstichprobe | Die Reliabilität des Gesamtwertes von DO-BINE ist zufriedenstellend. |
Zeitaufwand | Keine Angabe |
Umfeldstrukturierung | Teil 1: - Kleine Schüssel mit Erbsen, Plastikteller, Frischhaltefolie, ausgepackte Kekse - Raum mit Sitz-/ Stuhlkreis - Gruppengröße der Kinder im Stuhlkreis: mindestens sechs, möglichst aber mehr Kinder, Erlebnischarakter des zu erzählenden Ereignisses wichtig - Fettgedruckte Redeanteile sind wortwörtlich einzuhalten Teil 2: - Tonaufnahmegerät - Abgetrennter Nebenraum für ungestörtes Erzählen, zwei Sitzgelegenheiten - Erzählinteraktion findet in einer 1:1 Situation (kindlicher Erzähler – erwachsener Zuhörer) statt - Interessiertes Zuhören und natürliches Reagieren, nur Fortsetzungsfragen („Und dann?“) |
Testmaterial | - Testmanual - DVD - Auswertungsanleitung - Protokollbogen |
Deutschkenntnisse | notwendig |
Kurzdarstellung der/des Kerntests | Das Sprachverhalten der Kinder wird in einer Einzelsituation mit einer pädagogischen Fachkraft beobachtet, nachdem zuvor in einem Stuhlkreis mit mehreren Beteiligten zwei erzählenswerte Vorfälle inszeniert werden. |
Erfahrungen mit dem Testverfahren | - Durchführung ist praxisorientiert und im pädagogischen Alltagskontext der Vor- und Grundschule durchführbar - Ableitung von Förderzielen im Anschluss an die Auswertung möglich (DO-FINE) |
Layout und Gestaltung: Christian Albrecht, Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) Baden-Württemberg