Zitiervorschlag: Meißner, A. (2022). „BFP“ Abgerufen von URL: https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:diagnostische_methoden:kommunikation:bfp,
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Name | BFP (Beobachtungsbogen für pragmatische Fähigkeiten) |
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Autor:innen | Hofbauer, C. & Schelten-Cornish, S. et al |
Testkategorie | Sprachtest/Sprachentwicklungstest |
Zielgruppe | Kinder, keine Altersgrenze angegeben |
Aktuelle Auflage | 2012 |
Normiert im Altersbereich | Keine Normierung |
Zielfertigkeiten (lt. Manual) | - Kognitive Ressourcen - Kommunikative Intentionen - Kommunikationsorganisation - Kommunikative Fähigkeiten - Pragmatische Fähigkeiten der Bezugspersonen |
Testtheoretische Grundlagen | Sprechakttheorie (Austin 1962, Searle 1971) |
Zugangsfertigkeiten | Einsatz von Sprache und nicht-sprachlichen Ausdrucksformen (z.B. Gestik, Mimik) |
Speed-Komponente | Keine |
Gefährdungen der Testfairness | Keine Angaben im Manual |
Zulässige Adaptionen (lt. Manual) | Keine Angaben im Manual |
Auswertungen | - Jede beobachtete, erwartete, aber auch ausbleibende oder unzureichende Verhaltensweise wird sofort durch einen Strich bei der Bewertung des entsprechenden Items notiert. Die Strichlisten sichern die Beurteilung ab. - + entwicklungsgemäß bzw. ausreichend für sprachtherapeutische Ziele - ~ optimierbar bzw. nicht eindeutig einzuordnen, gilt vorerst als Therapieziel - - Nicht ausreichend für die Therapie oder nicht entwicklungsgemäß: Therapieziel - n. b. nicht beurteilbar, kann anhand der Beobachtungssituation nicht beurteilt werden |
Normstichprobe | Keine |
Zeitaufwand | BFP kann als Einzel- oder Verlaufsdokumentation genutzt werden, jeweils fünf- bis zehnminütige Interaktion des Kindes mit einer Bezugsperson |
Umfeldstrukturierung | Interaktion des Kindes mit einer erwachsenen Bezugsperson und mit einem gleichaltrigen Kind. Wahl des Kommunikationsthema altersgemäß, bei jüngeren Kindern Spielen eines Symbolspiels. |
Testmaterial | - Handanweisung - Beobachtungsbogen |
Deutschkenntnisse | DaZ sollte als Grund für fehlende pragmatische Fähigkeiten ausgeschlossen werden können. |
Kurzdarstellung der/des Kerntests | - Kognitive Ressourcen: Durch Referenzverhalten und Spielverhalten Überprüfung des logischen Schlussfolgerns und der Theory of Mind - Kommunikative Intentionen: Illokutionärer Akt (die gewollte Wirkung, die beim Hörer erzielt werden soll), Auswahl von Sprechintentionen (z.B. indirekte Aufforderung, Meinung äußern, …) - Kommunikationsorganisation: Aufrechterhaltung des Gesprächs (z.B. Zuhören, Turntaking, …) - Kommunikativer Kontext: Anpassung an sprachliche Umgebung, physischer Kontext (Personen, Zeitpunkt, Ort), sozialer und kultureller Kontext, gemeinsamer geteilter Wissenshintergrund - Pragmatische Fähigkeiten der Bezugsperson: Gibt es Situationen, in denen Bezugsperson ihre Sprache nicht an Fähigkeiten des Kindes anpasst? - Einschätzung der Kommunikationspersönlichkeit: Aufdecken evtl. bestehender Kontaktschwäche |
Erfahrungen mit dem Testverfahren | Pragmatische Fähigkeiten können je nach Situation variieren: in diesem Fall sollten sie kodiert und die Situation unter „Anmerkungen“ eingetragen werden |
Layout und Gestaltung: Christian Albrecht, Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) Baden-Württemberg