Zitiervorschlag: Waidmann, A. (2021). „ELFE II“. Abgerufen von URL: https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:diagn_methoden_aktivitaeten:elfe2,
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Quelle: https://www.testzentrale.de
Name | ELFE II (Leseverständnistest für Erst- bis Sechstklässler, Version II) |
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Autor:innen | Lenhard, W. & Lenhard, A. et al |
Testkategorie | Leseverständnistest |
Zielgruppe | Schüler:innen der Klassen 1 bis 7 |
Aktuelle Auflage | 2018 |
Normiert im Altersbereich | Repräsentative Normen liegen ab dem Ende der ersten bis zum Beginn der siebten Klassenstufe vor. |
Zielfertigkeiten (lt. Manual) | - Wortverständnis (Dekodieren, Synthese) - Satzverständnis (Sinnentnehmendes Lesen, syntaktische Fähigkeiten) - Textverständnis (Satzübergreifendes Lesen, schlussfolgerndes Denken) - Lesegeschwindigkeit (Schwelle der visuellen Worterkennung) |
Zuordnung zum 4-Felder-Modell | - Lesetechnik - Leseverwendung |
Testtheoretische Grundlagen | - Auf Wortebene: 2-Wege-Modell nach Coltheart - Auf Satzniveau: Interaktionistische Syntaxtheorie mit semantischer und syntaktischer Entschlüsselung - Satzübergreifende Informationsintegration: Erstellung mentaler Modelle |
Zugangsfertigkeiten | - Sprachverständnis - Lexikalisches Wissen - Kulturrelevantes Wissen - Kenntnis aller Buchstaben |
Speed-Komponente | Vorgaben zur Zeitbegrenzung |
Gefährdungen der Testfairness | Blinde Kinder und Jugendliche: Die Items zum Wortverständnis sind nicht geeignet, da dieses mit Hilfe von Bildern geprüft wird. Die Items zum Satz- und Textverständnis können in Punktschrift umgesetzt werden. Bei der Lesetechnik ist zu beachten, dass Schwarzschrift-Leser:innen in der Regel 2-3mal so schnell lesen wie Brailleleser:innen. Brailleleser:innen erlesen durchschnittlich 60-80 WpM, geübte Leser:innen: 100-150 WpM (Lang, 2011). Dies ist bei allen Tests zur Lesegeschwindigkeit zu beachten. Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass der Schriftspracherwerb blinder Kinder häufig erst am Ende der Grundschul-Klasse 2 abgeschlossen wird. Daher muss bei der Anwendung darauf geachtet werden, dass alle Buchstaben erlesen werden können. Die Bilder sind nicht adaptierbar. |
Zulässige Adaptionen (lt. Manual) | Adaptierte Normen für Kinder mit DaZ (vgl. gesondertes Manual zur ELFE II für Kinder mit Migrationshintergrund/nur für Papierversion verfügbar. |
Auswertungen | Die Auswertung ermöglicht die Erstellung eines Ergebnisprofils mit Profilanalyse. Die Ergebnisse innerhalb der einzelnen Tests können auch differenziell ausgewertet werden. Computerform: - Vollautomatisierte Auswertung aller Testkennwerte Optional: - Auffällige Diskrepanzen zwischen den einzelnen Untertests - Analyse des Arbeitsstils |
Normstichprobe | Für die Normierung wurden 5073 Datensätze in 9 verschiedenen Bundesländern der BRD erhoben. |
Zeitaufwand | Die reine Bearbeitungsdauer liegt – abhängig von der Klassenstufe – zwischen 10 und 15 Minuten. Eine Gruppentestung mit der Papierversion ist inklusive Vorbereitung, Austeilen der Testhefte, Ausfüllen der personenbezogenen Daten, Instruktion und Einsammeln der Testhefte in 20 bis 30 Minuten realisierbar. Neben umfassender Standardversion zwei spezifische Kurzversionen mit Anpassungen für bestimmte Klassenstufen: - Kurzform 1-3: Umfasst nur die Untertests zu Wort- und Satzverständnis - Kurzversion 4-7: Version mit verkürzten Darbietungszeiten |
Umfeldstrukturierung | Sowohl als Einzel-, als auch als Klassentest in Papier- oder Computerversion (nur ELFE II) durchführbar. |
Testmaterial | Verfahren kann computerbasiert (mit Testinstruktion) oder als Papierform durchgeführt werden. Papierform: - 1 Testbogen pro Kind - 1 Stift pro Kind - 1 Testbogen für Demonstrationszwecke - Testinstruktion |
Deutschkenntnisse | Schüler:innen mit Deutsch als Zweitsprache müssen über ausreichend Deutschkenntnisse verfügen. ELFE II bei Kindern mit Migrationshintergrund Zur Berücksichtigung des Sprachstandes von Kindern mit DaZ wurden getrennte Normen bestimmt (vgl. gesondertes Manual zur ELFE II für Kinder mit Migrationshintergrund) |
Kurzdarstellung der/des Kerntests | ELFE II prüft sowohl basale Lesestrategien als auch die Fähigkeit zum Verstehen von Sätzen und Texten. Das Leseverständnis wird auf den folgenden Ebenen erfasst: Wortverständnis (Dekodieren, Synthese), Lesegeschwindigkeit (Schwelle der visuellen Worterkennung, nur in der Computerversion verfügbar), Satzverständnis (sinnentnehmendes Lesen, syntaktische Fähigkeiten), Textverständnis (Auffinden von Informationen, satzübergreifendes Lesen, schlussfolgerndes Denken). |
Erfahrungen mit dem Testverfahren | - Zeitökonomisches Verfahren (Durchführung mit der gesamten Klasse möglich) - Umfassende Überprüfung der Lesekompetenz bis Klasse 7 - Schwierigkeiten in den Bereichen Wortschatz und/oder Syntax müssen bei der Auswertung des Tests Berücksichtigung finden |
Layout und Gestaltung: Christian Albrecht, Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) Baden-Württemberg